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Stadt investiert für neuen Wohnraum in der Innenstadt

Wohnungen für Studierende entstehen in städtischer Regie, umgesetzt durch die GeWoBau, gegenwärtig im vormaligen Verwaltungsgebäude in der Uferstraße. Foto Hartwig Bambey

Marburg 3.8.2012 (pm/red) In der Uferstraße wird mit Hochdruck gearbeitet. Im vormaligen EAM-Gebäude, danach als KreisJobCenter genutzt, und im ‚Kilian‘ ist die Schaffung Wohnraum und damit die Umwandlung bisheriger gewerblich genutzter Immobilien im Gange. Seit den 1960er Jahren wurde die Uferstraße 20 als Verwaltungsgebäude genutzt, zunächst von der EAM, der heutigen E.ON und ab 2005 vom Landkreis Marburg-Biedenkopf (KreisJobCenter). Ungewöhnlich in Marburg ist es schon, dass aus Gewerbeflächen nun Wohnungen werden. Auch der Kilian am Schuhmarkt 4 wurde vom Deutschen Grünen Kreuz als Verwaltungsgebäude genutzt. Hier sollen Studentenzimmer entstehen. Beide Projekte werden von der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau umgesetzt, wie die Stadt Marburg aktuell informiert.

Noch in den 1980er Jahren führte die Umwandlung von Wohn- in Gewerberaum zu einer Verringerung des Wohnraumangebots in der Universitätsstadt. Um dem entgegenzuwirken, hatte die Universitätsstadt Marburg bei der Sanierung von Oberstadt, Weidenhausen und Nördlicher Altstadt mit ihrer Sozialplanung darauf Wert gelegt, dass wertvoller innerstädtischer Wohnraum erhalten bleibt. Mit der Schaffung von 34 Wohnungen und damit 66 Plätzen in der Uferstraße 20 und den 21 Zimmern am Schuhmarkt 4, dem ‚Kilian‘, werden „künftig Betten und Küchen stehen, wo vorher Schreibtische standen“, ist es Oberbürgermeister Anliegen mitzuteilen.

Die Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnraum ist nicht ganz billig. So müssen zum Beispiel für alle Wohnungen in der Uferstraße 20 sämtliche sanitären und elektrischen Installationen nachgerüstet werden, was mit Kosten verbunden ist. Die Gesamtkosten der Umbaumaßnahme werden 3,983 Millionen Euro betragen. Neben erheblichem Eigenkapital fließen in die Gesamtfinanzierung als Darlehen insgesamt 1,874 Millionen Euro  mit einem Zinssatz von 0,9 Prozent der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen. Zu diesem Zinssatz hat die Stadt Marburg ein weiteres Darlehen in Höhe von 340.000 Euro gegeben.

Weil die Wohnungen öffentlich gefördert sind, wird für den Bezug der Wohnungen ein Wohnberechtigungsschein benötigt, den das Wohnungsamt der Stadt Marburg ausstellt. Die Einkommensgrenzen Wohnraumförderungsgesetz sind dabei einzuhalten.

Oberbürgermeister will Wohnungen für fib und BI ausschreiben
Intensiv geprüft wird zurzeit, ob bis zu fünf Wohnungen für Rollstuhlfahrer umgerüstet werden können. Oberbürgermeister Egon Vaupel, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der GeWoBau ist, hebt hervor, dass „Rollstuhlfahrer auf innerstädtischen Wohnraum angewiesen sind. In der Innenstadt sind die Barrieren geringer, so dass auch für unsere behinderten Mitbürgerinnen und Mitbürger ein selbstbestimmtes Leben möglich ist. Ich habe daher die GeWoBau gebeten, dem Verein zur Förderung der Integration Behinderter – fib e. V. bis zu fünf Wohnungen in der Uferstraße 20 zur Nutzung anzubieten.“

Auch die Zukunft des Kilians ist klar. Der Magistrat wird der Stadtverordnetenversammlung vorschlagen, das Gebäude im Wege des Erbbaurechts an die GeWoBau zu geben. Das Erbbaurecht mit einem symbolischen Betrag von 1 Euro pro Jahr garantiert Monatsmieten um 225 Euro pro Zimmer. Der Umbau der bisherigen Verwaltungsflächen in Wohnräume wird etwa 860.000 Euro erfordern. Ende 2013 sollen die Schlüsselübergaben an die Studierenden sein. Da eine weitere Gruppe aus der Bürgerschaft dringend preiswerten Wohnraum brauche, werden auf Wunsch des Oberbürgermeisters zwei Wohnungen der Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie angeboten.

„Mit beiden Projekten leistet die Stadt Marburg einen weiteren Beitrag zur Entspannung der Situation auf dem studentischen Wohnungsmarkt, die sich durch die Auswirkungen von G8 in den nächsten Jahren noch verschärfen wird“ sagt OB Vaupel zu den beiden werdenden Wohnprojekten.

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