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‚Hartli und Schorseli, Theo und Häns – Sinti-Kinder in Dreihausen‘ als Ausstellung in der Landsynagoge Roth

Die drei Kinder der Familie Winter Georg, links, Hans und Johanna in Dreihausen.

Marburg 7.8.2012 (pm/red) Zur Eröffnung einer ungewöhnlichen Ausstellung mit einem Einführungsvortrag von Mirko Meyerding von der Gesamtschule Ebsdorfer Grund wird für, Donnerstag, 16. August – 20 Uhr, in die Landsynagoge Roth eingeladen. Die Ausstellung wurde Ergebnis eines lokalgeschichtlichen Unterrichtsprojektes, in dem sich Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Ebsdorfer Grund seit dem Schuljahr 2006/07 in Zusammenarbeit mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Dreihausen beschäftigt haben. Die Spurensuche zeichnet das Schicksal der Dreihäuser Sintifamilien nach, die im März 1943 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort fast alle ermordet wurden.

Die Ausstellung ‚Hartli und Schorseli, Theo und Häns – Sinti-Kinder in Dreihausen‘ informiert zunächst über ‚Zigeuner – Herkunft und Vorurteile‘ und zeigt dann anhand des Beispieles der Dreihäuser Familien die Ausgrenzung und Verfolgung der Sinti bis hin zur systematischen Erfassung und ‚Festsetzung‘. Außerdem enthält sie Zeitzeugenberichte zur Deportation sowie zu den Schicksalen der Deportierten in Auschwitz. Ergänzt werden die Texte und Dokumente durch Fotos und Tagebucheinträge von Agnes Blanke, welche die Sintifamilien im Spätsommer 1942 kennen lernte und ihre Begegnungen und Erlebnisse mit ihrer Kamera festhielt.

Der Einführungsvortrag wird sich im ersten Teil anhand eines 30-minütigen Dokumentarfilms, den Schülerinnen und Schüler erstellt haben, ebenfalls mit dem Schicksal der Dreihäuser Sintifamilien beschäftigen. Im zweiten Teil geht es dann darum, wie aus der ursprünglichen Idee, ein bis zwei Plakate für eine Veranstaltung zum Volkstrauertag zu gestalten, ein Unterrichtsprojekt wurde, an dessen (vorläufigem) Ende die Errichtung eines Mahnmales für die Sintifamilien in Dreihausen stand, welches 2009 fertiggestellt wurde.

Die Laufzeit der Ausstellung geht vom 16. August bis 16. September 2012. Geöffnet ist immer sonntags von 15 bis 17 Uhr in der Landsynagoge Roth.

 

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