viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Heimerziehung ist in Deutschland von gesellschaftlicher Anerkennung weit entfernt

Marburg 10.9.2012 (pm/red) Laut Bundesstatistik erhalten knapp 954.400 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige Leistungen der Hilfen zur Erziehung (Dortmunder Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik 2011). Jede vierte Hilfe ist eine Maßnahme der Heimerziehung. Aufgabe von Heimerziehung ist es, Kindern und Jugendlichen einen lohnenden Lebensort und verbesserte Zukunftschancen zu bieten, sofern sie vorübergehend oder auf Dauer nicht in ihrer Familie leben können. Die Gründe dafür sind vielfältig. Meist handelt es sich um sozial benachteiligte Familien, die mit einer Vielzahl von Problemen belastet sind. Zur Bundestagung Heimerziehung erwartet die Universität Hildesheim vom 12. bis 14. September rund 300 Fachleute aus der Praxis, aus Einrichtungen, Jugendämtern und Hochschulen.

„Von der gesellschaftlichen Anerkennung der Heimerziehung – als Ort, an dem Kinder aufwachsen – sind wir weit entfernt“, sagen Stefan Köngeter und Maren Zeller vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. „Wohngruppen und Einrichtungen müssen als selbstverständlich akzeptierte Nachbarschaften gesehen, pädagogische Leistungen anerkannt werden. Die Kommunalpolitik darf die Heimerziehung nicht nur als Kostenfaktor sehen.“Wie können Kinder in unterschiedlichen Formen der Heimerziehung ihre familiären Krisen und kindlichen Enttäuschungen bewältigen, wie kann ein soziales Miteinander gestaltet werden?

Von Heimerziehung im Allgemeinen kann kaum mehr gesprochen werden. Vielfach herrscht in der Öffentlichkeit noch ein überkommenes Bild. Doch in den letzten Jahren hat sich die Heimerziehung professionell weiterentwickelt und ausdifferenzierte Einrichtungsformen – von der kleinen Wohngruppen in der Nachbarschaft bis zu Einrichtungen zur Unterstützung von Kinder und Jugendlichen in besonders gefährdeten Lebenslagen – entwickelt. „An diese Entwicklungen gilt es anzuknüpfen“, so Köngeter und Zeller. Letztlich gehe es bei der Heimerziehung ja darum, „dass die Kinder und Jugendlichen erfahren, dass sie ein Recht auf Bildung und auf ein Aufwachsen unter gerechten Bedingungen“ haben.

‚Pädagogisches und soziales Gelingen in der Heimerziehung‘ – die vierte Bundestagung Heimerziehung versucht in diesem Kontext eine aktuelle Standortbestimmung der Heimerziehung, in dem sie sich diesem ‚Lebensort auf Zeit‘ aus verschiedenen Blickwinkeln widmet. Bundesweit kommen Fachleute aus der Praxis, aus Einrichtungen, Jugendämtern, Hochschulen für drei Tage an der Universität Hildesheim zusammen, um zu diskutieren wie Heimerziehung zukünftig gestaltet werden kann, um familiäre Krisen und kindliche Enttäuschungen auszuhalten und die Kinder zuverlässig zu schützen und zu fördern sowie in ihren Bildungsaspirationen zu stärken, ohne Ressourcen ihrer Herkunftsfamilie abzuwerten.

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