Ökosysteme mit hoher biologischer Vielfalt können Stress besser bewältigen
Marburg 10.9.2012 (pm/red) Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Zürich und Göttingen belegt, dass eine höhere Artenzahl zu einer höheren Stressresistenz des Ökosystems führt. Biologische Vielfalt bietet demnach eine Art Versicherung gegen sich verändernde Umweltbedingungen. Die von den Forschern untersuchten Algenkulturen mit einer hohen Anzahl an Arten vertragen mehr Stress als solche mit geringerer Artenvielfalt. Als Auslöser für Stress wurden in der Studie höhere Temperaturen und steigende Salzkonzentrationen eingesetzt. Das sind Stressfaktoren, mit denen heute viele Ökosysteme im Zuge des Klimawandels konfrontiert sind.
Die Wissenschaftler untersuchten 64 Arten von Mikroalgen, die an der Basis der Nahrungskette stehen und klimaschädigendes CO2 binden. „Je mehr Arten an Mikroalgen in einem System vorkommen, desto robuster ist das System unter moderatem Stress, im Vergleich zu solchen mit wenig Arten“, erläutert Dr. Bastian Steudel eines der Resultate. Systeme mit hoher Artenzahl können ihre Biomasseproduktion somit länger stabil halten, als solche mit weniger Arten.