Kriegerdenkmale in Deutschland Thema eines Informationsabends im TTZ
Marburg 17.9.2012 (pm/red) Der Rosa-Luxemburg-Club lädt ein zu einer Veranstaltung Kriegerdenkmale in Deutschland. Am Mittwoch, 26. September – 20 Uhr wird im Wintergarten des TTZ eine kritische Untersuchung mit Prof. Kurt Pätzold, Berlin, präsentiert.
„Die Tafeln lügen“, erregte sich bereits Kurt Tucholsky über die in Erz gegossenen, in Stein gemeißelten, auf Holz geschriebenen Sprüche, mit denen an die in Kriegen ermordeten Menschen mit Pathos erinnert wurde.
Der Historiker Kurt Pätzold hat sich in seinem Buch ‚Kriegerdenkmale in Deutschland: eine kritische Untersuchung‘ mit diesem Erbe beschäftigt, das in nahezu jedem deutschen Ort noch zu besichtigen ist.
Dieses befrachtete Erbe sorgte in der Vergangenheit auch in Marburg für Streit. So stieß die Aufstellung eines Kriegerdenkmals aus dem 19. Jahrhundert im Ortsteil Bortshausen durch die Kameradschaft Marburger Jäger auf vielfachen Widerspruch. Kritiker befürchten ein Wiederaufleben militaristischer Traditionen und eine ebenso rückwärtsgewandte wie verklärende Erinnerungskultur. Bei der Buchvorstellung wird Kurt Pätzold seine kritische Untersuchung zum Thema Kriegerdenkmale vor- und zur Diskussion stellen.
Zur Person: Prof. Kurt Pätzold lehrte bis 1992 als Professor für Deutsche Geschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. er ist ein International renommierter Historiker und Faschismusforscher. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte des Faschismus und Entwicklungen im Bereich des Geschichtsrevisionismus. Zahlreiche Bücher und sonstige Veröffentlichungen von liegen vor.
Die Veranstaltung findet mit Unterstützung des Bündnisses ‚Nein zum Krieg‘, des DGB Marburg und der Geschichtswerkstatt statt.