Schattenseiten der Globalisierung – die vergessenen Kinder
Marburg 18.9.2012 (pm/red) Seit einigen Jahren schon beschäftigt sich die Forschung mit der zunehmenden Zahl von Frauen, die ihr Heimatland in Südamerika oder Osteuropa verlassen, um in Ländern der ersten Welt oft unter menschenunwürdigen Bedingungen zu arbeiten. Doch welchen Preis zahlen die Kinder dieser Frauen, die in den Heimatländern zurückgelassen werden? Dieser Frage geht die Tagung ‚Transnationale Kindheit und die psychosozialen Folgen globaler Migration‘ vom 18. bis 20. Oktober in der Aula der Alten Universität Marburg nach.
„Alleine in Ecuador leben 300 000 Kinder und in der Republik Moldau 900 000 Kinder ohne Eltern in der Obhut von Großeltern, Verwandten, älteren Geschwistern oder auch alleine. Ihre Mütter und Väter sind in die USA, oder nach Südeuropa migriert auf der Suche nach Arbeit, menschenwürdigen Lebensverhältnissen und einer Zukunft, die mehr bringt als das nackte Überleben“, sagt Prof. Elisabeth Rohr, Mitveranstalterin der Tagung. „Dabei betrifft auch uns diese Problematik, da viele der aus Polen stammenden Altenpflegerinnen in Deutschland ihre Kinder zu Hause haben zurücklassen müssen.“
Zum Auftakt der Tagung, die gemeinsam von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität veranstaltet wird, spricht am Donnerstag, 18. Oktober, um 18.30 Uhr die renommierte Soziologin Prof. Elisabeth Beck-Gernsheim zum Thema ‚Lebens- und Liebesbeziehungen in einer globalisierten Welt‘. Das Gesamtprogramm der Tagung finden sich unter: http://www.uni-marburg.de/fb21/aktuelles/news/flyertagung.pdf