Kulturförderung zwischen veränderten gesellschaftlichen Anforderungen und knappen Kassen
Marburg 22.9.2012 (pm/red) Der Kulturauftrag der öffentlichen Hände wandele sich. Zum einen sei er nicht mehr nur als eine primär oder gar ausschließlich mit staatlichen Maßnahmen zu erfüllende Aufgabe zu verstehen. Zum anderen würden sich die Zielgruppen des kulturellen Angebots infolge der demografischen Entwicklung und einer veränderten Zusammensetzung der Bevölkerung verändern. Hinzu komme, dass Kulturinfrastruktur und Kulturförderung noch stärker als bisher schon in ihrer Wechselwirkung und unterstützenden Funktion zu anderen Politikbereichen, wie etwa der Bildungspolitik verstanden werden müsse. So lauten Ausgangsüberlegungen für ein gemeinsames Seminar mit der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung im Bundesministerium des Innern vom 22. – 23. Oktober 2012 in Berlin. Vorbei also die Zeiten als von der ‚Umwegrentabilität‘ kultureller Investitionen gesprochen wurde. Inzwischen soll der Blick gewendet werden in diesen Zeiten knapper Kassen.
Im Rahmen des Seminars sollen Positionen zur Zukunft von Kulturinfrastruktur und Kulturförderung ausgetauscht und Perspektiven aufgezeigt werden. Bei der Positionsbestimmung geht es nicht zuletzt um die Grundsatzfrage, inwieweit Kultur und öffentlich geförderte Kulturinfrastruktur auf bundes-, landes- und kommunaler Ebene als sozialintegrativer Faktor in einer sich ausdifferenzierender Gesellschaft weiterhin Bestand haben kann. In Hinblick auf die Perspektiven geht es um Fragen notwendiger Veränderungen wenn nicht gar Neuausrichtungen bei den kulturellen Angeboten.
- Worin besteht heute der öffentliche Auftrag der Kulturförderung?
- Zu welchem Zweck sollten die knappen öffentlichen Mittel ausgegeben werden?
- Werden veränderte gesellschaftliche Wirklichkeit und gewandelte kulturelle Interessen ausreichend berücksichtigt?
- Ist soziale Kulturarbeit noch auf der politischen Agenda?
- Braucht es eine integralere Betrachtung von Kultur und Bildung?
- Ist mehr bürgerschaftliches Engagement im Kulturbereich realistisch?
- Wo liegen die Erfolge und Grenzen des Kulturmanagements?
Anmeldungen zu dem Seminar unter Leitung von Dipl.-Sozialökonom/Dipl.-Volkswirt Jens Libbe, Dipl.-Volkswirt Rüdiger Knipp vom Deutschen Institut für Urbanistik gehen online über das Deutsche Institut für Urbanistik (www.difu.de).