Die Rückkehr der politischen Ökonomie in die Zeitgeschichte
Marburg 26.9.2012 (pm/red) Debatten über Wirtschaftsfragen sind längst nicht mehr auf die Gruppen beschränkt, für die Wirtschaft schon beruflich das Schicksal bedeutet. Die allgegenwärtige Wirtschaftskrise hat allenthalben Debatten über das Verhältnis von Politik und Ökonomie, von Demokratie und Kapitalismus ausgelöst. Fragen nach Herrschaft und Ungleichheit, nach der Verteilung von Macht und Wohlstand und damit nach der ökonomischen Sicherung politischer Ordnung prägen die Auseinandersetzung.
Das achte Berliner Colloquium will fragen, wie sich diese öffentlichen, intellektuellen und wissenschaftlichen Diskussionen auf die Perspektive der Zeitgeschichte auswirken. „Wir wollen diskutieren, welchen Beitrag die historische Forschung selbst zu diesen Debatten leisten kann“ sagt Tim B. Müller, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jens Hacke vom Hamburger Institut für Sozialforschung für die wissenschaftliche Planung der Tagung zuständig ist. Den beiden Wissenschaftlern ist es wichtig zu ergründen, wie es dazu kam, dass die Zeitgeschichte die politische Ökonomie ‚vergessen‘ hat.
Diese Fragen wollen sie mit Zeithistorikern und Sozialwissenschaftlern aus Deutschland und den USA auf dem Berliner Colloquium zur Zeitgeschichte diskutieren. Die Konferenzsprache ist Deutsch.
Die Berliner Colloquien zur Zeitgeschichte finden vier Mal im Jahr statt. Sie sind eine Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit dem Einstein Forum Potsdam.