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Windkraft in Marburg: Reicht es für ein Dutzend? – Bürgerversammlung am Freitag gibt Auskunft

Marburg 1.10.2012 (yb) Das Thema Windkraft ist auch in Marburg nicht wenig in die Diskussion geraten. Vier neue Standorte könnte und soll es in Marburg für Windkraftanlagen geben. Das zumindest ist bisherige offizielle Planung, wenn auch mit eher informellen Charakter. Dies freilich hat Bewohner der östlicnen Stadtteile auf den Lahnbergen nicht davon abgehalten sich recht lautstark und parteiübergreifend darüber Gedanken zu machen. So hat es dazu auch bereits Bürgerversammlungen gegeben.

Diese waren allerdings von den Bürgern selbst einberufen und haben skeptische und ablehnende Positionen artikuliert. Neben Standortüberlegungen wurden im Frühjahr Bedenken wegen der Lage hinsichtlch des Windaufkommens (Windhöffigkeit) artikuliert. Beschlossen ist diesbezüglich inzwischen, dass dazu recht aufwendige Langzeitmessungen vorab angestellt werden sollen. Es steht also nicht unbedingt zum Besten um die von Seiten der GRÜNEN gewollten 12 neuen und großen Windräder im Stadtgebiet. Vor allem gibt es andernorts besser geeignete Standorte, weil dort mehr Wind und damit auch mehr Stromausbeute gegeben sind.

Dabei sind Kommunen und mögliche private Investoren nicht auf sich gestellt. Zur Steuerung und Verteilung zukünftiger Windkraftanlagen gibt es eine Regionalplanung. Das sollte jedenfalls so sein. Ist aber in Mittelhessen nicht so. Grund für das derzeitige Fehlen ist die fehlende Rechtskraft des ‚Teilregionalplan Windkraft‘. Ein solcher muss rechtskräftig erst noch geschaffen werden, woran seit Monaten beim Regierungspräsidium mit Nachdruck gearbeitet wird.

In Bezug auf Marburg war angesichts der aufgebrochenen Diskussionen eine Bürgerversammlung gemäß der der Hessischen Gemeindeordnung zugesagt worden. Für diese wird jetzt durch den dafür zuständigen Stadtverordnetenvorsteher für Freitag, 5. Oktober eingeladen, wie sich einer offiziellen Einladung – nicht leicht am 29.September auf Seite 45 zu finden im Wirrwarr der lokalen Tageszeitung  – der Stadt entnehmen lässt. Ab 19 Uhr gibt es im Stadtverordnetensitzungssaal demnach einige offizielle Informationen. Dafür wird eigens Regierungspräsident Lars Witteck nach Marburg kommen und zunächst über ‚Windenergieausbau in Mittelhessen aus Sicht des Regerierungspräsidims‘ informieren.

Danach wird es im Tagesordnungspunkt 3 konkret in Sachen Marburg. ‚Flächen für Windenergienutzung in Marburg – Vorschläge für den Regionalplan‘ lautet dieser Tagesordnungspunkt. Wie weit gediehen und ‚amtlich‘ es um diese Flächen, in der Einladung „Vorschläge“ genannt, bestellt ist, wird man am Freitag sehen. Vor allem dürfte zunächst die Frage interessieren, wie die von der Stadt bisher gewollten Flächen sich „aus Sicht des Regierungspräsidims“ darstellen.

Insofern kann die Bürgerversammlung und die Diskussion unter Tagesordnugspunkt 4 eine spannende Veranstaltung ergeben. Sowohl seitens der GRÜNEN als unbedingten Unterstützern des Baus von zahlreichen Windrädern im Stadtgebiet, wie auch von Seiten der Skeptiker und Standortkritiker, sei es weil man eine ‚Verspargelung‘ der Landschaft meint verhindern zu müssen, dürften zahlreiche Interessierte sich auf den Weg machen. Damit erhält eines der Anliegen der Rot-Grünen Koalitionsvereinbarung noch vor den Herbstferien ein wichtiges Forum.

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