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Sinne anregen im Demenzgarten – gesund wohnen im Alter

Demengarten mit reizstimulierender Außenbank. Foto Theodor Fliedner Stiftung

Marburg 12.10.2012 (pm/red) Große Mikadostäbe weisen den Weg. Was auf 1.100 Quadratmetern am Rand des Mülheimer Dorfes der Theodor Fliedner Stiftung entstanden ist, ist mehr als nur ein Garten. Eingebettet in schönstem Grün finden sich hier zahlreiche Übungsmodule, die die Sinne aktivieren helfen – urbane Räume für ein gesundes Alter. Realisiert wird das Modellprojekt durch den Profilschwerpunkt Urbane Systeme der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen Partnern, darunter der Theodor Fliedner Stiftung.
Sehen, hören, riechen, tasten. In der Grünanlage sind therapeutische Übungsmodule integriert, die die Sinne aktivieren und die räumliche Orientierung unterstützen. So werden die Bewohner zum Beispiel durch große Mikadostäbe vom Randbereich des Dorfs in die Anlage geleitet. Das Grastasten im Sitzen ermöglicht eine Holzbank, in die zwei Rasenflächen eingelassen sind. Drei naturbelassene Holzstangen in einem begehbaren Mini-Hügel fördern die Hand-Fuß-Koordination und trainieren den Gleichgewichtssinn.

Mit Fertigstellung des Gartens wird die eigentliche Studie vorbereitet, die im April kommenden Jahres beginnt. Dann führen Mitarbeiter, Angehörige und speziell geschulte Ehrenamtliche demenzerkrankte Bewohner durch den Garten. Mit ihrer Hilfe wird so zum ersten Mal wissenschaftlich überprüft, wie wirksam ein Demenzgarten als Freiluft-Therapieraum ist.

Städteplaner untersuchen den Einfluss des Konzeptes auf das Orientierungs- und Bewegungsvermögen der Dorfbewohner. Mediziner beleuchten den Einfluss der Gartenanlage auf das Gesamtbefinden der Bewohner und achten hier vor allem auf das psychische Stimmungsbild. Stimuliert die Einrichtung tatsächlich die Aktivität? Die Gartenanlage soll die Bewohner motivieren, die Natur aktiv zu erleben, sich in ihr zurechtzufinden und Kontakt mit der Umwelt aufzunehmen. Das Modell soll ältere Menschen mit mentalen Altersbeeinträchtigungen und Demenz mehr eigenbestimmt am öffentlichen Raum, wie Parks und innerstädtische Grünanlagen, teilhaben lassen und gleichzeitig Versorgungstrukturen im direkten Lebensumfeld ausbauen helfen.

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