Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Achtsamkeit soll gegen Burnout helfen

Marburg 15.10.2012 (pm/red) Burnout an sich ist eine krankmachende Entwicklung. Im Zentrum steht eine gestörte Stressverarbeitung, aber auch der Verlust eines tragenden Lebenssinns. Beide Aspekte sollten in einer Therapie berücksichtigt werden. Der Patient muss sich seiner eigenen Werte wieder bewusst werden und Verantwortung dafür übernehmen. Solches findet sich als Mitteilung von der ‚Deutschen Schmerzgesellschaft‘. So genannte ‚Achtsamkeitsübungen‘ könnten sowohl bei chronischen Schmerzen als auch bei Burnout eine wirksame Hilfe sein. Sie sollen helfen, sich wieder auf die „eigenen Werte zu besinnen, Stress und körperliche Beschwerden zu akzeptieren und so dem Zwang der Kontrolle oder Vermeidung zu entkommen,“ findet sich weiter formuliert von der Seiten der  Spezialisten, die über neue Erkenntnisse zu den Parallelen von Burnout und chronischen Schmerzen berichten beim Deutschen Schmerzkongress 2012 in dieser Woche Mannheim zusammen kommen werden.

Burnout als Stress und Verlust des tragenden Lebenssinns?
„Burnout an sich ist kein Krankheitsbild, sondern eine krankmachende Entwicklung“, sagt Dr. Toni Brühlmann (Meilen, Schweiz). Der Burnout-Prozess, von Patienten als Erschöpfungsprozess beschrieben, könne in verschiedene psychiatrische Krankheitsbilder hineinführen. Der Mediziner treibt es noch weiter mit seiner endogenen und verkürzenden Betrachtung.  Im Zentrum stehe eine gestörte Stressverarbeitung, aber auch der Verlust eines tragenden Lebenssinns. „Beide Aspekte sollten in einer Therapie berücksichtigt werden“, rät der Experte. „Der Patient muss sich seiner eigenen Werte wieder bewusst werden und Verantwortung dafür übernehmen.“ Werte wie das Gute, Schöne, Wahre kommen durch die typische Konzentration von Burnout-Patienten auf den Lebensbereich des Berufs, der Leistung und des Erfolgs häufig zu kurz. In diesem Fall können Achtsamkeitsübungen helfen.

Schließlich verlautbart ein Schmerzspezialist doch noch etwas zum Zusammenhang. „Man darf Akzeptanz allerdings nicht verwechseln mit Resignation“, unterstreicht Dr. Joachim Korb. „Achtsamkeitsübungen können dem Einzelnen eine wirksame Hilfe bei Stress, Burnout und Schmerzen sein, jedoch darf man ihm nicht die ganze Verantwortung für seine Situation aufbürden. Notwendige Veränderungen im Arbeitsleben bedürfen auch gesellschafts- und sozialpolitischer Antworten.“ Na immerhin. Auch bei den Schmerzspezialisten ist die Erkenntnis angekommen, dass es Zusammenhänge gibt zwischen Wohlbefinden (Schmerzfreiheit) und Entwicklungen in der Arbeitswelt. Arbeitsverdichtung, Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitsplatzverlust, prekäre Arbeitsverhältnisse, Unterbezahlung, Armut trotz Arbeit und andere ‚Erscheinungen‘ unserer Zeit – für Millionen Menschen brutale tagtägliche Realität geworden – als krankmachende Faktoren zu begreifen, dafür reicht es bei den Schmerzmedizinern jedoch derzeit offensichtlich noch nicht.

Zumindest erkennen sie an, das Burnout krank machen kann. Es werden wohl andere Disziplinen den Ärzten auf die Sprünge helfen müssen, so etwa Sozialwissenschaftler. Zugleich wird alle Therapie gegen Burnout hilflos bleiben, wenn es weiter geht mit der Lastenverteilung nach unten bei der Arbeit und Nutzenverteilung nach oben bei den Erlösen. Damit ist es immer dringender angezeigt so viel wie möglich für die Qualifikation zu tun, wie die nunmehr beinahe 23.000 Studierenden an der Philipps-Universität mit dem heutigen Beginn des Wintersemesters. Dass dabei viele Studierende angesichts eines verdichteten und verschulten Studiums nach Umsetzung des ‚Bologna-Prozesses‘, bei teuren Wohnverhältnissen in Marburg und belastenden Druck durch Nebenjobs zur Finanzierung ihres    Studiums nicht frei sind von einer Bedrohung durch Burnout, gehört dazu. So seien also auch Studentinnen und Studenten geeignete ‚Achtsamkeitsübungen‘ zu empfohlen.

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