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Universität Gießen: Präsidien und Vorstände paritätisch besetzen

Marburg 17.10.2012 (pm/red) Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert, dass bei der Evaluierung des Hessischen Gleichstellungsgesetzes endlich Regelungen geschaffen werden, die dazu führen, dass Frauenförderpläne nicht nur geschrieben, sondern auch eingehalten werden müssen.
„Ein gutes Beispiel dafür, dass das Hessische Gleichstellungsgesetz ein zahnloser Tiger ist, ist aktuell die Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen“, erklären die gleichstellungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Monne Lentz, und der hochschulpolitische Sprecher, Daniel May. Der geltende Frauenförderplan der Universität sehe vor, dass Kollegialorgane und andere Kommissionen und Gremien mindestens zur Hälfte mit Frauen zu besetzen sind. Nun sei aber bekannt geworden, dass für die Neubesetzung des Präsidiums der Universität ausschließlich Männer vorgeschlagen wurden.

Der Frauenförderplan der Universität Gießen soll als Instrument einer geschlechtergerechten Personalplanung dienen, besonders ‚angesichts der Unterrepräsentanz von Frauen insbesondere in den höheren Einkommensgruppen‘. „Wenn jetzt nur Männer für das Präsidium benannt werden, wäre das ein Rückschritt“, kritisiert Daniel May die Entscheidung. „Das Präsidium der Justus-Liebig Universität in Gießen war bisher schon nicht paritätisch besetzt. Der Frauenanteil lag aber immerhin bei 40 Prozent. Nun würde er mit einer rein männlichen Neubesetzung auf null sinken. Das ist nicht hinnehmbar“, führt Monne Lentz aus.

Sollte der Präsident der JLU sein Vorhaben tatsächlich umsetzen, widerspräche er den gesellschaftspolitischen Bestrebungen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. In einem offenen Brief, fordern Monne Lentz und Daniel May dazu auf, der jetzige Präsident  Prof. Mukherjee möge seine Entscheidung überdenken und aktiv Gleichstellungspolitik betreiben statt nur davon zu reden.

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