viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Leben in Zeiten moralischen Verfalls Thema in Christian-Wolff-Vorlesung

Marburg 26.10.2012 (pm/red) Für die Christian-Wolff-Vorlesung hat das Institut für Philosophie der Philipps-Universität in diesem Jahr für Donnerstag, 1. November – 20 Uhr, die ungarische Intellektuelle Ágnes Heller gewinnen können. Sie ist für ihre scharfsinnige Sozialphilosophie und ein mutiges politisches Engagement weit über die Grenzen ihres Herkunftslandes hinaus bekannt geworden.

Geboren 1929 in Budapest musste sie als Jüdin vor der Verfolgung durch das NS-Regime fliehen. Nach dem Krieg kehrte sie nach Ungarn zurück und studierte Philosophie bei Georg Lukács und arbeitete später als dessen Assistentin. Nach jahrzehntelanger politischer Unterdrückung emigrierte sie 1977 nach Australien. In Melbourne hatte sie von 1978-1983 eine Soziologie-Professur inne. Ab 1986 lehrte Ágnes Heller als Nachfolgerin von Hannah Arendt auf dem Lehrstuhl für Philosophie der New School for Social Research in New York. Seit ihrer Emeritierung lebt sie in Budapest und New York. Ágnes Heller ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen und Preise. Zuletzt erhielt sie den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik 2012.

Die Christian-Wolff-Vorlesungen haben sich zu einer festen Institution im kulturellen Leben Marburgs entwickelt und sind über die Grenzen der Universitätsstadt hinaus bekannt. Sie sind 1999 aus dem Selbstverständnis des Instituts für Philosophie heraus entstanden, das Forschung und Lehre als lebendige Praxis begreift und sich Fragen und Problemen der Gegenwart mit Freude am Denken stellt. Die Vorlesungen richten sich an eine philosophisch interessierte Öffentlichkeit. Sie werden von bedeutenden Philosophinnen und Philosophen gehalten, die gesellschaftliche Probleme thematisieren und ihr Disziplinen übergreifendes Denken einer kritisch-aufklärerischen Tradition verpflichten. Redner der vergangenen Jahre waren unter anderem Jürgen Habermas, Julian Nida-Rümelin, Axel Honneth und Kurt Flasch.

Der Namensgeber für die jährlich stattfindenden Vorlesungen, Christian Wolff (1679-1754), war einer der bedeutendsten Philosophen der europäischen Aufklärung. Sein Wirken in Marburg von 1723-1740 trug dazu bei, dass die Universität an der Lahn internationalen Rang erhielt.

Ágnes Heller: ‚Leben wir in Zeiten moralischen Verfalls?‘ am Donnerstag, den 1. November 2012 – 20 Uhr in der Aula der Alten Universität.

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