Bei Kälte und Schnee rund 1400 weitere Unterschriften – Aktionstag gegen Stellenabbau am Uniklinikum ein voller Erfolg
Marburg 28.10.2012 (pm/red) Die Turbulenzen um das privatisierte Uniklinikum verunsichern weiterhin die Beschäftigten und lassen die Patienten nicht kalt. Zuletzt gab es bekanntlich ‚Veröffentlichungen‘ zu dem inzwischen vorliegenden Gutachten zum UKGM der Unternehmensberatung McKinsey seitens der Geschäftsleitung des Klinikums. Doch das hält das Bündnis ‚Gemeinsam, für unser Klinikum‘ nicht von Aktivitäten ab. so gab es im vorwinterlichen Marburg am Samstag gleichzeitig an vielen Orten Informationsstände in der Innenstadt Marburgs. Kalt war es also am Samstag in der Marburger Innenstadt, wo zahlreiche AktivistInnen des Bündnisses ‚Gemeinsam, für unser Klinikum‘ Infostände aufgebaut hatten, um die Marburger Bevölkerung über die aktuelle Situation am UKGM zu informieren und um weitere Unterstützung zu werben.
Unter dem Motto ‚Jetzt erst recht! Wir sammeln weiter Unterschriften!‘ leisteten an über neun Orten Mitglieder des von zahlreichen Organisationen und politischen Parteien unterstützten Bündnisses einen Aktionstag. Dazu gehörte es vor allem zahllose Gespräche mit in der Regel sehr aufgeschlossenen BürgerInnen zu führen und weiter Unterschriften zu sammeln. Hauptthemen an den Infoständen waren der schleichend vollzogene Stellenabbau, unsichere Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsverdichtung für sehr viele MitarbeiterInnen am Klinikum. Durchgängig gab es Kritik an der vor sechs Jahren von der Landesregierung vollzogenen Privatisierung der Kliniken.
Harte Kritik und Unverständnis wurde auch geäußert gegenüber dem aktuellen Verhalten der Landesregierung, welche die Proteste der Menschen einer ganzen Region anscheinend mit Gleichgültigkeit hinnimmt. So mussten die innerhalb eines halben Jahres für Stellenerhalt und erträgliche Arbeitsbedingungen gesammelten über 43.000 Unterschriften in Wiesbaden im Eilverfahren zwischen Tür und Angel in Wiesbaden an die Wissenschaftsministerin übergeben werden. Ministerpräsident Bouffier hatte sich zuvor geweigert, die Unterschriften persönlich entgegenzunehmen.
Wichtig war den Beteiligten an dem kalten Samstag eine Botschaft. Das Bündnis ist keineswegs eingefroren, es möchte weiterhin der Landesregierung und der Rhön-AG Beine machen. Auf den Beinen waren als Vertretung der Beschäftigten der Betriebsrat des Uniklinikums, die Ärzteorganisation Notruf 113, Vertreter des DGB, weitere Gewerkschaften wie die GEW, von den politischen Parteien über alle Lager hinweg von SPD, Grüne, Linke, und Piraten bis hin zur CDU.
Um 14 Uhr, am Ende der Aktion, wurde zusammengezählt. Rund 1.400 Unterschriften konnten neu gesammelt werden. Nach Angaben des Bündnisses bleiben die AktivistInnen fest entschlossen weiter zu sammeln und ihr Anliegen den Verantwortlichen in der Politik, an der Spitze dem Ministerpräsidenten Volker Bouffier, so lange vorzulegen und vorzutragen, bis ihr Anliegen gehört wird.