Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Fimfestival Globale Mittelhessen richtet Blick auf Auswege aus der Krise

Der Film ‚Catastroika. Privatization goes Public‘, Griechenland 2012, Aris Chatzistefanou und Katerina Kitidi, 87 Min., OmdtU, läuft am 9. November um 18 Uhr im Capitol, Marburg im Rahmen der Globale Mittelhessen.

Marburg 29.10.2012 (pm/red) Vom 2. bis 11. November findet zum vierten Mal das alternative Dokumentarfilmfestival ‚Globale Mittelhessen‘ statt. In den sechs Spielorten Marburg, Gießen, Heuchelheim, Gladenbach, Weilburg und Friedberg laden die Veranstalter der Globale Mittelhessen dazu ein, sich im Rahmen des Filmfestivals mit Themen wie der Finanzkrise, industrieller Landwirtschaft oder Rohstoffabbau zu befassen und über Alternativen und  Handlungsstrategien zu diskutieren. Stoff für Diskussion bietet das Festival genug. Positive Beispiele aus der weltweiten Transition Town-Bewegung zeigen, wie der gegenwärtige Klimawandel gebremst und mit dem bevorstehenden Ende der Ölreserven konstruktiv umgegangen werden kann. Der Film ‚Nosotros del Bauen‘ zeugt von einem bemerkenswerten Engagement ehemaliger Hotelangestellter in Buenos Aires. Als ihr Hotel im Zuge des Staatsbankrotts Argentiniens im Jahre 2001 schließen musste, besetzten sie es und betreiben es seitdem in Eigenregie. ‚Just do it‘ zeichnet ein sympathisches Porträt britischer UmweltaktivistInnen, die mit ihren kreativen Aktionen gegen Kohlekraftwerke, Flughafenausbau und Banken das System in Frage stellen.

Auch das Bankensystem und seine Rolle in der Entstehung der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise nehmen in der diesjährigen Auflage der Globale Mittelhessen zentralen Raum ein. ‚Inside Job‘ ist eine preisgekrönte und tiefgehende Recherche über das Investmentbanking und die Finanzpolitik der USA. Besonders beeindruckend sind die unkommentierten Statements interviewter Finanzmakler, die trotz besseren Wissens geradezu jedes Risiko eingegangen sind, so lange es den erhofften kurzfristigen Profit versprach. Selbst nach dem Crash, als Milliarden zur Stützung maroder Banken ausgegeben wurden, bezogen sie noch exorbitante Gehälter. Die beiden griechischen Dokumentationen ‚Debtocracy‘ und ‚Catastroika‘ beleuchten das Thema aus einer ganz anderen Perspektive. ‚Debtocracy‘ fragt nach den internen und externen Ursachen der gegenwärtigen Staatskrise in Griechenland und fordert ein Auditverfahren, welches die Rechtmäßigkeit der griechischen Staatsschulden prüfen soll. Der Nachfolgefilm ‚Catastroika‘ zeigt, wie mit Griechenland in Europa neoliberale Strukturanpassungsprogramme Einzug erhielten, wie wir sie bislang nur aus hochverschuldeten Ländern der sogenannten Dritten Welt kannten.

Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Globale Mittelhessen liegt auf den massiven Menschenrechtsverletzungen und dem Machtstreben von Großkonzernen. ‚Big Boys Gone Bananas!‘ zeigt, wie ein namhaftes Unternehmen mit allen Mitteln versucht, die Aufführung eines Dokumentarfilms zu verhindern, der sein Image gefährdet. Dieser zeichnete einen Gerichtsprozess nach, in dem nicaraguanische PlantagenarbeiterInnen den Konzern verklagen, verbotene Pesitizide eingesetzt und damit ihre Gesundheit geschädigt zu haben. ‚Operación Diablo – Operation Teufel‘ ist nicht nur der Name einer spannenden Dokumentation über den Widerstand peruanischer Kleinbauern gegen internationale Goldabbauvorhaben, sondern auch der einer Spionageaktion eines Bergbauunternehmens gegen den Anwalt der Kleinbauern, Priester Marco Arana. Als es ihm und seinen Mitstreitern gelingt, einen der Spione zu fangen, fliegt die Aktion auf.

Der Film ‚Operación Diablo – Operation Teufel‘, Peru/ Kanada 2010, Stephanie Boyd, 69 Min., OmdtU, läuft am 4. November um 20.30 Uhr im Capitol, Marburg im Rahmen der Globale Mittelhessen.

Nicht alle Themen und Sachverhalte, die die Globale Mittelhessen auf die Leinwand bringt, sind neu, aber die ausgewählten Filme zeigen diese aus einer anderen Perspektive oder beziehen Aspekte mit ein, die über die gängige Medienberichterstattung hinausgehen. Im Anschluss der Filme stehen, wie auch schon in den vergangenen Jahren, Regisseure oder Fachreferenten für Fragen und ein anschließendes Gespräch zur Verfügung. Damit bietet das Filmfestival dem Publikum die Möglichkeit, sich über das Gesehene auszutauschen und über Handlungsoptionen zu informieren.

Wie in den Vorjahren ergänzen dieses Jahr zwei Ausstellungen und zwei Konzerte das Programm der Globale Mittelhessen. So spielt nach dem Auftakttaktfilm ‚Just do it‘ am 2. November um 21 Uhr im Kommunalen Kino Gießen das Ensemble Radio Rumeli sorgfältig ausgewählte Balkan-Stücke mit ihrer ganz eigenen Note.

Gefördert wird die diesjährige Globale Mittelhessen von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, der Rosa Luxemburg Stiftung, dem AStA der Justus Liebig Universität Gießen, der Stadt Gießen, dem Evangelischen Entwicklungsdienst, dem AStA der Universitätsstadt Marburg, der Stiftung Umverteilen!, dem Katholischen Fonds Kooperation Eine Welt, dem Evangelischen Dekanat Gießen, dem hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwickung, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Zukunftsentwickler. und dem Ausländerbeirat Gießen.

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