Tagesveranstaltung zum Arabischen Frühling – Herausforderungen und Perspektiven
Marburg 4.11.2012 (pm/red) Im Rahmen des zweiten Stiftungstages, den die Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung zusammen mit dem ‚Marburg Centre for Institutional Economics‘ (MACIE) am 16. November 2012 ab 9.30 Uhr in der Mensa veranstaltet, werden sich Wissenschaftler sowie Finanz- und Bankenexperten zum Stand, der Entwicklung und einem Gelingen des ‚Arabischen Frühlings‘ äußern.
Islamisches Finanzwesen – Fördert oder behindert es eine eigenständige Entwicklung der arabischen Länder? Bedeutet der Ölreichtum Arbeitslosigkeit und geringeres Einkommen der Menschen in den arabischen Ländern? Stellt der Islam eine Grundlage für das Aufkommen marktwirtschaftlicher Systeme und demokratischer Strukturen da? Ist das institutionelle Gefüge des Islam einer wirtschaftlichen Entwicklung abträglich? Gibt es eigenständige Formen der Unternehmensfinanzierung und zugehöriger Ordnungen in den Ländern Arabiens?
Die abschließende Podiumsdiskussion mit den Vortragenden erörtert künftige Wege arabischer Länder vor dem Hintergrund der islamischen Traditionen. Während des Stiftungstages besteht die Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch mit den Referenten sowie anderen Teilnehmern.
Das ‚Marburg Centre for Institutional Economics‘ (MACIE) wurde als ‚Forschungsstelle zum Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme‘ im Jahr 1957 von K. Paul Hensel an der Philipps-Universität Marburg angesiedelt. Von 1975 bis 2005 wurde die Forschungsstelle von Hensels Nachfolger Alfred Schüller geleitet. Um der Internationalisierung der Wissenschaft Rechnung zu tragen, firmiert das von verschiedenen interessierten Marburger Professorinnen und Professoren aus der Volks- und der Betriebswirtschaftslehre getragene Institut seit 2007 vornehmlich unter dem Namen MACIE.
Eng verbunden mit den Aktivitäten von MACIE ist die 2007 gegründete Doris und Dr. Michael Hagemann-Stiftung aus Wiesbaden, deren Hauptziel ist, die institutionenökonomische Forschung in Marburg zu unterstützen. Die Stifter haben sich von der Erkenntnis leiten lassen, dass die grundsätzlichen Strukturen eines Wirtschaftssystems in einem engen Zusammenhang mit der rechtlichen und kulturellen Ordnung einer Gesellschaft stehen. Der Vergleich von Wirtschaftssystemen und insbesondere von marktwirtschaftlichen Systemen besteht in der Analyse der Einbettung der Wirtschaft in das gesellschaftliche Regelgefüge und in dessen kulturspezifischer, ideeller Fundierung.