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Am 7. November tagt der Beirat für Stadtgestaltung – ab 13.00 Uhr öffentlich

Blaue Stunde in Marburg im November mit malerischer Altstadtsilhouette. Dem neuen Beirat für Stadtgestaltung kommt keine geringe Chance und Verantwortung zu bei Bauprojekten, von denen es in der Stadt bekanntlich sehr viele gibt, ein ernstes Wörtchen mitzureden, besonders zu Gunsten der Ansehnlichkeit des Stadtbildes in der Zukunft. Foto Hartwig Bambey

Marburg 4.11.2012 (yb) Nach seiner konstituierenden Sitzung und der damit verbundenen Vorstellung der bis auf eine Person neu berufenen Mitglieder des Beirats für Stadtgestaltung im September wird dieses wichtige Beratungsgremium der Stadt Marburg, ausgestattet mit Sachverstand auswärtiger Fachleute, am Mittwoch, 7. November, zu seiner ersten Arbeitssitzung zusammen kommen. Auf die vier Männer und eine Frau wartet eine satte Tagesordnung, darunter einige Vorhaben mit Gewicht. Zwar können und werden die Bauexperten sich lediglich Einzelprojekten zuwenden können – insofern könnte die Bezeichnung Beirat für Stadtgestaltung irreführen, denn ein Mandat für den Städtebau und die Stadtentwicklung haben sie nicht – doch wird die interessierte Öffentlichkeit hinschauen, was das mit neuer Satzung ausgestattete Gremium verlautbart.

So ist der große Sitzungssaal des Bauamts in der Barfüßerstraße 11 in jedem Fall angemessener Ort der ganztägigen Zusammenkunft. Ab 13.00 Uhr gibt es Gelegenheit für Zuhörer zu erfahren, welche Stellungnahmen zu einer beträchtlichen Zahl von Projekten erarbeitet worden sind. Gut zweieinhalb Stunden bis 15.40 Uhr sind für den öffentlichen Teil der Sitzung vorgesehen. Das ist nicht wenig und kann als Ausdruck eines ernsthaften Bemühens um Transparenz sowohl seitens der Stadt wie auch des Beirats bezeichnet werden.

Folgende Bauvorhaben, teils begonnen und im Vollzug, teils noch in weitem Vorfeld des Beginns, werden als Tagesordnungspunkte beraten

  • Freiflächengestaltung AudiMax/Stadthalle in der Biegenstraße
  • Projekt Wohnbebauung ‚Alte Gärtnerei‘ -Fassadengestaltung in der Schützenstraße
  • Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, Teilaspekt Gestaltung der Haltestellen
  • Neubau eines Mehrfamilienwohnhaus im Zwetschenweg/Stephan-Niderehe-Straße
  • Fahrstuhlanbau an ein Kirchengebäude in der Uferstraße 10 b
  • Neubau (Anbau) einer Box-Sport-Halle in der Friedrich-Ebert-Straße 19
  • Neubau ‚Deutscher Sprachatlas‘ am Pilgrimstein
  • Sanierung der Fronhof-Remisen in der Universitätsstraße

Das Umfeld der Stadthalle und des gegenüberliegenden Hörsaalgebäudes und insbesondere dazwischen die zerscheidende Biegenstraße als möglicher zukünftiger Platzbereich beschäftigen den Beirat für Stadtgestaltung. Foto Hartwig Bambey

Zu begrüßen ist, dass der Beirat ein Projekt mit großer Ausstrahlung zum denkbar frühen Zeitpunkt angeht. Untrennbar verbunden mit der Sanierung, Modernisierung und Ausbau der Stadthalle wird eine signifikante Umgestaltung der Biegenstraße in diesem Bereich sein. Vis à vis liegen das Hörsaalgebäude und eine Kirche, direkt daneben ist das Ernst von Hülsen-Haus mit wichtigem Museum gelegen. Universitätsverwaltung, Institutsgebäude, zwei Kinos und die Kunsthalle im nahen Umfeld markieren dort längst die Marburger ‚Kulturmeile‘. Die Trennwirkung und wegen viel zu hoher Verkehrsfrequenz belastende Biegenstraße bedarf deutlicher Umgestaltung, eines Rückbaus. Dabei entsteht die große Chance der städtebaulichen Ausformung einer ‚Agora‘ als Platzes mit hoher Aufenhaltsqualität. Neben funktionalen Aspekten sollte es darum gehen, in diesem Bereich von Marburg – zugleich gewissermassen als Entrée zum zukünftigen ‚Campus Firmanei‘ – einen Platzbereich für die Menschen zu schaffen. Ansatzweise Ähnliches und noch Unvollendetes ist in Marburg im Umfeld der Elisabethkirche im Entstehen und wird sehr gut angenommen.

Zu begrüßen ist auch, dass sich die Stadt in Gestalt ihres Beirats mit einem Bauvorhaben der Universität befasst wird. Für den geplanten Neubau der Universitätsbibliothek ist der Zug abgefahren. Der Neubau ‚Deutscher Sprachatlas‘ am Pilgrimstein verdient und braucht kritische Würdigung. Zugleich wurde an den Standort der ehemaligen Brauerei bereits voreilig, ohne jegliche Hintergrundinformation oder gar Diskussion, ein Neubau für die Juristen hinkolportiert. So darf man gespannt sein, was und mit welcher Bewertung des Umfeldes die Beiratsmitglieder artikulieren werden.

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