Ausstellungseröfnung: Friedrich Schiller und die Frühromantiker im Haus der Romantik
Marburg 6.11.2012 (red) Unter dem Titel ‚Dem fällt bei Glocken vieles ein …‘ wird im Haus der Romantik am 7. November um 19 Uhr eine in Jena erarbeitete Ausstellung eröffnet, die sich der ambivalenten Beziehung Friedrich Schillers zu den Frühromantikern widmet. Anfangs pflegte der Kreis um August Wilhelm, Friedrich und Caroline Schlegel – die von 1789 bis 1792 auch in Marburg lebte – einen respektvollen Umgang mit Schiller.
Dieser schätzte Schlegels ausgezeichnete Literaturkenntnisse und wünschte sich einen intensiveren Gedankenaustausch. Doch dann kam es zum Streit, der von Häme und Spott zwischen Schiller und den Schlegels begleitet und teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand ausgetragen wurde.
Die Ausstellung möchte jedoch nicht nur das Verhältnis zwischen den verfeindeten literarischen Parteien näher beleuchten, sondern dazu die Gemeinsamkeiten aufzeigen, die zweifelsohne existierten. Ferner zeigt die Exposition den volksnahen Schiller-Kult, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein fester Bestandteil deutscher Kulturgeschichte ist. Die zahlreichen Schillergedenkfeiern, Erinnerungsorte, Publikationen sowie Devotionalien und Souvenirs sind dafür beredte Zeugnisse. Ergänzt wird die Darstellung ernst gemeinter Würdigungen von Schillers Person und Werk durch komische, bissige und schlüpfrige Seitenhiebe deutscher Künstler und Literaten vergangener Jahrhunderte.