viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Romantik pur am Marburger Obermarkt

Friedrich Schiller am Stehpult. Foto Marie Altenhofen

Marburg 9.11.2012 (ma) Sympoesie und Symphi-losophie im roten Salon mit den Antlitzen der Gebrüder Grimm, Ludwig Tieck, den Schlegel-Brüdern, Caroline Schlegel, Sophie Mereau, Clemens Brentano und Friedrich Wilhelm Schelling. Dazu der Genuss von edlem Schillerwein. – Romantik pur! – Ein Szenario, welches nicht nur in der Salonkultur der Früh- romantiker alltäglich war, sondern auch am gestrigen Abend den zahl- reichen Besuchern der Ausstellungseröffnung im Haus der Romantik geboten wurde.

Die in Zusammenarbeit mit dem Jenaer Literaturmuseum und Romantikerhaus entstandene Ausstellung beleuchtet das verfeindete Verhältnis von Friedrich Schiller (1759-1805) zu den Frühromantikern der Jena Avantgarde (etwa 1798-1808). Die beiden Parteien boten sich einen regelrechten Schlagabtausch. Schiller bezeichnete Caroline Schlegel als ‚Dame Luzifer‘, August Wilhelm Schlegel verfasste eine Parodie auf Schillers Gedicht ‚Das Lied von der Glocke‘.

Über dieses Streitverhältnis  hinaus kann im Obergeschoss des Marburger Hauses der Romantik Schiller und seine Rezeptionsgeschichte untersuchen werden. Man erfährt etwas über den Schillerkult im 19. Jahrhundert, die Schillerfeiern im 3. Reich oder die Schillerehrungen im geteilten Deutschland (1949-1989).
Ergänzt wird die Ausstellungen durch authentische Nachbildungen, wie eine lebensgroße Schiller-Figur, Alltagsgegenstände der damaligen Zeit und Teile von Erstausgaben, wie zum Beispiel das Titelblatt der Erstausgabe von Franz Sternbalds ‘Wanderungen’ aus dem Jahre 1798.
Alles in allem eine Ausstellung, die unter dem Motto ‚Mit Liebe zum Detail‘ gestaltet wurde und auf jeden Fall wert ist gesehen zu werden. Der neugierige Besucher macht sogar bei genauerer Untersuchung der halboffenen Schublade von Schillers Stehpult die eine oder andere ungewöhnliche Entdeckung.

Roter Salon im Haus der Romantik. Foto Marie Altenhofen

‚Friedrich Schiller und die Frühromantiker‘ kann noch bis zum 10. Februar 2013 im Haus der Romantik im Haus Markt 16 bestaunt werden.

Die ursprünglich für diesen Zeitraum geplante Ausstellung zum Thema Rilke in Marburg wird lediglich auf Februar 2014 verschoben.

An dieser Stelle sei für Romantik-Liebhaber auch auf die aktuelle Ausstellung im Frankfurter Städelmuseum ‚Schwarze Romantik – von Goya bis Max Ernst‘ hingewiesen: noch bis zum 20. Januar 2013.

—>Weitere Informationen zur Ausstellung auf den Webseiten des Marburger Haus der Romantik

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