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Frankfurter Rundschau hat Insolvenz-Antrag gestellt

Marburg 14.11.2012 (pm/red) Gestern ist für die traditionsreiche Tageszeitung Frankfurter Rundschau ein Insolvenz-Antrag gestellt worden. Damit droht das endgültige Aus für eine der großen deutschen Tageszeitungen, die neben der Frankfurter Allgemeinen mit Verlagsort Frankfurt in Deutschland zum täglichen Bild am Kiosk und im Briefkasten bestimmt hat. In früheren Jahren von 1.600 Mitarbeitern gemacht, gibt es derzeit noch rund 500 Beschäftigte, die nun endgültig um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen. Die Auflage der Frankfurter Rundschau ist von früher einmal 190.000 Exemplaren auf 110.000 Exemplare gesunken.

Verlegerische Fehlentscheidungen in den letzten Jahren sind nach Auffassung des Landesbezirks Hessen der Dienstleistungsgewerkschaft verdi mit verantwortlich für den heutigen Insolvenzantrag des Druck- und Verlagshauses Frankfurt am Main, in dem die Frankfurter Rundschau erscheint.

„Die Umstellung auf das kleine Tabloid-Format, der Rückzug aus dem weiteren Frankfurter Umland und die Auflösung der Frankfurter Mantelredaktion haben Leserschaft und Anzeigenkunden der Frankfurter Rundschau zutiefst verunsichert“, bringt der Leiter des ver.di-Fachbereichs Medien in Hessen, Manfred M o o s, zum Ausdruck. Der im Branchenvergleich weit überdurchschnittliche Rückgang bei Auflage und Anzeigen sei nur so zu verstehen.

Moos erinnert daran, dass die Beschäftigten über fast ein Jahrzehnt hinweg mit Einkommenseinbußen und einem massiven Arbeitsplatzabbau ihren Beitrag zum Erhalt des Druck- und Verlagshauses geleistet haben. Von den fast 1.600 Arbeitsplätzen vor 10 Jahren sind im Verlag in Frankfurt und im Druckzentrum in Neu-Isenburg nur noch 500 übrig geblieben. Diese gelte es jetzt zu erhalten.

Moos sagte am Dienstag im Anschluss an eine Beschäftigtenversammlung bei der Frankfurter Rundschau, verdi erwarte vom vorläufigen Insolvenzverwalter und von den Hauptgesellschaftern Dumont Schauberg und DDVG ein entschiedenes Handeln, um die Arbeitsplätze und die Zeitung zu erhalten. „Die Belegschaft ist bereit, dafür zu kämpfen. Sie braucht aber jetzt einen überzeugenden Verleger, der die wirtschaftliche Stärke des Großraums Frankfurt zu nutzen weiß“. Insofern bedeute auch der gestellte Insolvenzantrag keineswegs schon das das endgültige „Aus“ für die Beschäftigten.
ver.di werde deshalb die Beschäftigten des Druck- und Verlagshauses in den kommenden Wochen unterstützen und biete auch der Geschäftsführung bzw. dem Insolvenzverwalter eine konstruktive Zusammenarbeit an. Ziel müsse sein, die Arbeitsplätze und damit gleichzeitig auch die Medienvielfalt zu erhalten.

Von Seiten des Rundschau-Betriebsrats wurde die Informationspolitik des Unternehmens heftig kritisiert. Betriebsrat und Belegschaft wurden erst nach der Presse über den gestellten Insolvenzantrag informiert.

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