Lesung zum Schicksal einer brustkrebserkrankten Marburgerin im Kaiser-Wilhelm-Turm
Marburg 19.11.2012 (pm/red) Für Sonntagmorgen, 25. November – 11 Uhr, wird zur Autorenlesung eingeladen. Charles Ofaire liest aus seinem Roman ‚Ich, die Fransentochter‘. Darin geht es um das Schicksal einer brustkrebserkrankten Frau. Der Roman ‚Ich die Fransentochter‘ ist im Frühjahr 2012 erschienen und von der Kritik gelobt worden „als der erste Roman, der Marburg fernab von Historienkitsch und Stadtfolklore ins Szene setzt.“ Stadt und Universität Poitiers haben ihn im April 2012 mit einer dreitägigen Dauerlesung gewürdigt. In Tagebuchform wird die Geschichte einer 1944 geborenen Frau, die in Marburg lebt.
Sie macht sich 1989 nach einer schweren Krebserkrankung mit der Hilfe einer versierten Therapeutin sich auf die Suche nach ihrem Vater. Den hat ihr ihre Mutter entzogen hat mit der vagen Auskunft: „Seit 1944 als Soldat verschollen.“ Die Geschichte, die sie mühsam und beschwerlich aufspürt, ist eine deutsch- französische Liebesbeziehung, eine unter Hitler verbotene Liebesbindung. Eine früher von ihr verweigerte und ausgeschlagene Annäherung an ihre Mutter erschliesst ihr jetzt eine unerwartete Spurensuche nach ihrem Vater in einer französischen Stadt…
Charles Ofaire
hat unter seinem Zweitnamen mehrere Jahrzehnte lang an der Philipps-Universität Marburg französische und provenzalische Literaturwissenschaft unterrichtet. Er ist französisch-schweizerischer Grenzgänger, zweisprachiger Jurassier und hat ein umfangreiches und vielfältiges Lebenswerk vorzulegen, für das er oft geehrt worden ist, so von Jacques Chirac mit der Verleihung des höchsten französischen Staatsordens, der Légion d’Honneur/Ehrenlegion.
Er hat französische und deutsche Stücke und Romane publiziert, Opern inszeniert, Bücher über Barbey d’Aurevilllly, Mercier, Nodier, Berlioz verfasst und darüber hinaus Freud und Kafka ins Französische übersetzt und Barbey und Nodier ins Deutsche. Er ist zudem Verfasser vieler Studien über französische Autoren und Komponisten. Seine besondere musikalische Vorliebe gilt Berlioz, Marc-Antoine Charpentier, Couperin und Offenbach, was auch in all seinen Romanen deutlich ist und von ihm in den musikalischen Passionen seiner Figuren thematisiert wird. Jüngst ist von ihm in Paris sein bislang letzter Roman erschienen ‚Moi, la Paumee‘.