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Stadtforum zur Universitäts- und Stadtentwicklung hinterlässt die Fragen

Auf dem Podium in der Stadthalle: Tarek Al-Wazir (Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen), links, Thorsten Schäfer-Gümbel (Fraktionsvorsitzender SPD), Prof. Katharina Krause (Präsidentin der Philipps-Universität), Bürgermeister Franz Kahle für den kurzfristig erkrankten Oberbürgermeister, MdL Peter Seyfardt (CDU), MdL Stefan Müller (FDP), MdL Willi van Ooyen (Fraktionsvorsitzender Die Linke). Fotografien von Hartwig Bambey

Marburg 23.11.2012 (yb) Dass zwei Stunden ein knapper Rahmen für das Stadtforum am 19. November mit fünf auswärtigen Repräsentanten sein würde, war vorher klar. Einen einführenden Beitrag in das Thema für die Gäste in recht spärlich besetzen Stuhlreihen und für die Landespolitiker aus Wiesbaden gab es nicht. Die erste Frage von Unipräsidentin Krause nach den (positiven ökonomischen) Folgewirkungen von Universität und Stadtentwicklung sollte einführen und lies viel Raum für gänzlich verschiedene Aussagen. Zustimmung von allen. Das Positivbeispiel Universität Kassel und Weltmarktführer SMA dort benannte Tarek Al-Wasir. Unterlassene Clusterbildung in Mittelhessen für Opto-Elektronik kritisierte Thorsten Schäfer-Gümbel. Willi van Oyen verwies auf die Verteilungsfrage  und kritisierte in Hochschulen um sich greifendes betriebswirtschaftliches Denken. Das hessische Hochschulentwicklungsprogramm HEUREKA und den Hochschulpakt lobte Stefan Müller.

Die hohe Studierquote und hohe Studierendenquote Auswärtiger in Marburg als Hintergrund sollte dann den anteilig ungleich höheren Wirkungsgrad von Hochschulinvestionen in Marburg gegenüber denen in Frankfurt unterlegen. Zustimmung. Überhaupt wurde die Lastigkeit zu Gunsten von Frankfurt nicht bestritten, obwohl dort die Stadt und Region von der Hochschulentwicklung relativ viel weniger partizipieren. Dann verwickelte sich das Gespräch in lange Ausführungen und Bewertungsversuche zum ‚House of Finance‘ und anderen Frankfurt spezifischen Gründungen. Damit war das Thema Hochschulförderung, und deren unzureichende Mittelausstattung Gegenstand von Statements im Durchgang aller fünf Parteienvertreter.

Dass unterschiedliche Positionen sehr unterschiedlich fundiert artikuliert wurden, war anschaulich, bestätigte Erwartungen. Es zeigt sich, dass die beiden Regierungsparteien CDU und FDP mit ihren einfachen Landtagsabgeordneten deutlich schwächer repräsentiert waren. Die montägliche Koalitionsrunde in Wiesbaden hatte den FDP-Fraktionsvorsitzenden und Christean Wagner für die CDU, zugleich Marburger Landtagsabgeordneter, an der Teilnahme gehindert.

Irgendwie gelang es nicht im jeweiligen Durchgang von fünf Landespolitikern wichtige Zusammenhänge und Hintergründe zu entfalten. Dafür waren auch die Fragen deutlich zu unkonkret. So kreiste die Diskussion schließlich allzulange um mittelhesssische Fragen, um dezidierte Regionalpolitik. Dabei saß man doch in der Stadthalle Marburg.

An solchem Dahinplätschern konnte auch eine Zahl von Fragen aus dem Publikum wenig ändern. Verlorengegangener Ein-Stunden-Takt am Bahnhof Marburg und die fragliche Zukunft von Partikeltherapie waren dabei noch die konkretesten Punkte – ohne freilich brauchbare Antworten oder Anstöße zu erbringen.

Der knappe Rahmen für ein Stadtforum mit fünf auswärtigen Repräsentanten reichte nicht. Ein Konzept für die Veranstaltung fehlte. So wurde zum Schluß der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass den Landtagsabgeordneten Stadt und Universität ein Stück näher gekommen sein möge.

 

 

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