viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Dritter Abend der Veranstaltungsreihe zur Neonazi-Mordserie

Marburg 2.12.2012 (pm/red) Am Dienstag, 4. Dezember, wird um 20 Uhr im Hörsaal H der Philfak die Veranstaltungsreihe ‚NSU? VS? Was bleibt?‘ fortgesetzt, die sich mit dem ‚Nationalsozialistischen Untergrund‘ (NSU) und den Verstrickungen des Staates sowie der Rolle des Verfassungsschutzes auseinandersetzt. Die ‚antifaschistische gruppe 5‘ lädt anlässlich der einjährigen Aufdeckung der Nazi-Mordserie zu dieser Veranstaltungsreihe in Marburg ein. Die Reihe greift mehrere Themen aus diesem Komplex heraus, welche in vier Diskussionen behandelt werden sollen. Die Sprecherin Sophia Stern sagt dazu: „Wir wollen ein Jahr nach Bekanntwerden des Trios deutlich machen, dass eine Auseinandersetzung mit rechten Strukturen stetig in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden muss. Das Thema darf nicht zu einer Randnotiz verkommen.“

In den vorherigen Wochen referierte Gerd Wiegel über seine Arbeit im Rahmen des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages und Eike Sanders vom apabiz (antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum) zu Geschlechterverhältnissen in der rechten Szene und im Rechtsterrorismus.

Diese Woche folgt mit dem Vortrag von Bürgerrechtler Dr. Rolf Gössner eine Auseinandersetzung mit der Problematik der Verfassungsschutz-Arbeit (VS) insbesondere anhand des Einsatzes von V-Leuten. In der Diskussion wird er sich der Forderung einer Abschaffung der Behörde widmen. Pressesprecherin Sophia Stern meint dazu: „Auch nach Bekanntwerden der NSU-Mordserie werden der staatliche Umgang mit Neonazis und insbesondere die Verstrickung des VS in Neonaziszenen von den politisch Verantwortlichen nicht als grundlegendes Problem begriffen.“

Rolf Gössner ist Rechtsanwalt, Publizist und Parlamentarischer Berater. Er selbst wurde 38 Jahre lang vom VS beobachtet, was ein Verwaltungsgericht im Jahr 2011 als rechtswidrig einstufte. Seine Thesen wird Gössner mit kurzen Fallstudien anreichern, von denen ihm einige nicht zuletzt aufgrund der eigenen Vergangenheit als Beobachtungsobjekt des VS bestens bekannt sind.

Zum Abschluss der Reihe wird am 11. Dezember 2012 der ‚Arbeitskreis Extremismusbegriff‘ sein neues Buch ‚Schulverweis für Andi‘ vorstellen und sich mit den anderen Tätigkeitsfeldern des Verfassungsschutzes, insbesondere der Bildungsarbeit, beschäftigen.

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