ver.di fordert von Mediengruppe Dumont und SPD-Zeitungsholding DDVG Unterstützung für Rettung der Frankfurter Rundschau
Marburg 2.12.2012 (pm/red) Zeitungen sind unter (Auflagen-)Druck in Deutschland. So wird am Ende dieser Woche die letzte Ausgabe der Financial Times Deutschland erscheinen. Der Verlag Gruner&Jahr hatte beschlossen diese Tagungszeitung, die zu keiner Zeit schwarze Zahlen geschrieben hat, einzustellen. Unklar ist dagegen noch die Zukunft der ‚Frankfurter Rundschau‘. Für diese war kürzlich Insolvenz angemeldet worden. Mit zunehmender Empörung registriert die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di das ‚Wegducken‘ der beiden Hauptgesellschafter der Frankfurter Rundschau bei den Versuchen, für Verlag und Druckerei der Zeitung eine Lösung zu finden.
„Während die Beschäftigten, der Betriebsrat und die Insolvenzverwaltung mit riesigem Engagement dafür sorgen, dass täglich alle Druck- und Onlineprodukte pünktlich und in hoher Qualität herauskommen, hüllen sich die Besitzer des Druck- und Verlagshauses in Schweigen“, kritisiert Manfred Moos, ver.di-Landesleiter für den Bereich Medien. Statt mitzuhelfen, den Weg für die Übernahme durch Investoren zu ebnen, zögen es Dumont und die SPD-Holding vor, sich juristische Scharmützel mit der Insolvenzverwaltung zu liefern.
„Das ist in hohem Maße verantwortungslos gegenüber den Beschäftigten und ihren Familien, die auf eine gute Lösung hoffen“, sagte Moos. ver.di fordere deshalb die Gesellschafter auf, sich unverzüglich aktiv an den Rettungsbemühungen für die Frankfurter Rundschau zu beteiligen.
Positiv überrascht zeigt sich ver.di dagegen vom Engagement der Bevölkerung für den Erhalt deTraditionsblattes. Seit Tagen gingen bei ver.di täglich Hunderte von Solidaritätsunterschriften ein, mit denen der Erhalt der Rundschau und der Arbeitsplätze in Druckerei und Verlag gefordert werden. Solidarisch gezeigt hätten sich auch Vorstand und Kuratorium des ‚Instituts Solidarische Moderne‘, dem unter anderem zahlreiche Europa-, Bundes- und Landtagsabgeordnete aus SPD, Grünen und der Linken angehören.