Marburg 3.12.2012 (pm/red) Menschen mit Behinderung sind ein gesellschaftliches Potenzial. Sie sind nicht weniger leistungsfähig als Menschen ohne Behinderung. Dennoch haben sie es  oftmals schwerer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Am 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung – ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Aktionstag, der sichtbare Zeichen für mehr Teilhabe setzen und die Situation von Menschen mit Behinderung ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken sowie den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern soll.

In der Woche der Menschen mit Behinderung ab 3. Dezember werben Mitarbeiter der Arbeitsagenturen für mehr Inklusion im Arbeitsleben. Die Bundesagentur für Arbeit möchte darauf aufmerksam machen, dass Menschen mit Behinderung einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag auch auf dem Arbeitsmarkt leisten. Personalverantwortliche können sich zu konkreten Fragen beraten und gezielt potenzielle Bewerber für Arbeits- und Ausbildungsstellen vorschlagen lassen. Die im letzten Jahr erfolgreich verwirklichte Aktionswoche hat gezeigt, dass Arbeitgeber rund um die Themen Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sowie rechtliche Rahmenbedingungen nach wie vor hohen Informationsbedarf haben.

Inklusion ist machbar

Die Verschiedenheit der Menschen birgt einen großen Reichtum. „Volle Leistung trotz Handicap – das geht“, weiß Gerhard Wenz, Bereichsleiter der Marburger Arbeitsagentur. „Menschen mit Behinderung sind  -richtig eingesetzt-  voll leistungsfähige Mitarbeiter/innen. Diese Vielfalt zu nutzen, bereichert die ganze Gesellschaft. Aus reinen ökonomischen Überlegungen heraus sollten sich Personalverantwortliche dieses Potenzial zunutze machen, denn Fachkräfteverknappung wird auch  auf unserem heimischen Arbeitsmarkt immer mehr real. Gut qualifizierte Menschen mit Behinderung sind in allen Berufsgruppen, auch in Engpassberufen, zu finden. Wir wollen, dass behinderte Arbeitnehmer/innen bei der Personalauswahl als ein Part von vielen Leistungsträgern in unserer Gesellschaft verstanden werden“ betont er.

Im Bezirk der Marburger Arbeitsagentur sind rund 500 arbeitslose Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung gemeldet (Stand: 30.10.2012). Die Experten in der Marburger Arbeitsagentur sind Ansprechpartner sowohl für schwerbehinderte Personen als auch für Arbeitgeber. Was sie bieten können an Beratung, Vermittlung, finanzieller oder technischer Unterstützung, hängt immer davon ab, was die behinderte Arbeitskraft benötigt bzw. welche Ausstattung beim Betrieb erforderlich ist. Jeder Fall ist anders und daher einzeln abzuklären.

Gut zu wissen für behinderte Arbeitnehmer
Berater vor Ort informieren über Chancen, beantworten Fragen zur Einstellung, geben Tipps zum Bewerbungsverfahren und suchen im Pool freier Arbeitsplätze nach passenden Stellen. Sie analysieren im gemeinsamen Gespräch, wie trotz bestehender Defizite die am Markt geforderte Leistung erbracht werden kann. Sie klären, ob und welche Förderung notwendig ist, klären Förderhöhe und -dauer und koordinieren die Absprachen mit potenziellen Arbeitgebern. Fördermöglichkeiten werden nach individuellem Bedarf geklärt. Unterstützt werden kann bei

• Probebeschäftigung
• Einarbeitung
• Ausbildung

Kontakt: Boris Hoss, Telefon 06421 – 605-312 (zuständig für Marburg), Heike Scheffler, Telefon 06421 – 605-136 (zuständig für Marburg), Tanja Weber, Telefon 06461 – 951418 (zuständig für Biedenkopf), Vanessa Buch, Telefon 06428 – 9300-24 (zuständig für Stadtallendorf), E-Mail: Marburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer interessant
Die Arbeitsagentur berät über individuelle Arbeitsplatzlösungen und deren Finanzierung. Sie kann die behindertengerechte Ausgestaltung des Arbeitsplatzes fördern.
Technik ist erfahrungsgemäß ein gutes Instrument zum Ausgleich von Defiziten und macht oft die Einstellung von Behinderten möglich oder leichter. Die Arbeitsagentur bietet technische Beratung und Unterstützung für Menschen

• mit Behinderung
• mit gesundheitlichen Einschränkungen

Technische Beratung begutachtet und unterstützt. Das Spektrum reicht von technischen Arbeitshilfen über behindertengerechte Arbeitsplatzanpassung bis hin zu Kfz-Umbauten. Für Arbeitgeber lohnt sich das Gespräch mit dem Technischen Beratungsdienst der Marburger Arbeitsagentur über technische Hilfe nach Maß und Bedarf sowie über die Förderung.
Kontakt: Technischer Beratungsdienst der Agentur für Arbeit Marburg,Telefon 06421 – 605-510, E-Mail: Thomas.Mueller@arbeitsagentur.de