viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Zur Machtergreifung Hitlers vor 80 Jahren

Fackelzug Brandenburger TorMarburg 30.1.2013 (red) Der ‚Antifaschistische Ratschlag Marburg‘ erinnert in diesem Beitrag an die Machtergreifung des Nazi-Regimes und vergegenwärtigt dazu aktuelle Probleme: Vor achtzig Jahren, am 30. Januar 1933 wurde die politische Macht in Deutschland an das Kabinett Hitler übertragen. Dieser Politikwechsel, von dem sich die krisengeschüttelten industriellen und politischen Eliten zunächst die Sicherung ihrer Macht und Durchsetzung ihrer Interessen versprochen hatten, endete in einem historisch einmaligen Massenmord. An die 70 Millionen Menschen fielen dem von Deutschland begonnenen Krieg zum Opfer. Zwölf Jahre lang herrschten Denunziation, Verfolgung, Folter und Mord.

Die Bundesrepublik Deutschland tut sich bis heute schwer mit dieser Vergangenheit. Die Verwicklungen der gesellschaftlichen Institutionen in die faschistischen Verbrechen sind bis heute nicht vollständig aufgearbeitet und noch immer kämpfen Verfolgte vergeblich für die ihnen zustehenden Entschädigungen, nicht zuletzt deshalb weil viele der damaligen TäterInnen ihren Platz in einflussreichen Positionen der neuen Bundesrepublik fanden.

Erst 1985 war ein Bundespräsident bereit, auch den Widerstand von SozialistInnen und KommunistInnen gegen das Regime zu würdigen.

Heute, wo kaum noch ZeitzeugInnen am Leben sind, geht es weniger um Schuld, umso mehr aber um Verantwortung und die Verpflichtung aus der Geschichte zu lernen und Konsequenzen zu ziehen. Es gilt, jeder Herabsetzung von Menschen entgegen zu treten – Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung immer wieder und überall zu verteidigen. Das Versagen des Verfassungsschutzes gegen den NSU alarmiert genauso wie die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen oder die rassistische Wortwahl in Polizeiberichten.

MigrantInnen und AusländerInnen sind nirgendwo im Land wirklich sicher vor Angriffen auf Leib und Leben, Flüchtlinge werden in unsichere und lebensgefährliche Situationen abgeschoben. Der aktive Kampf gegen den Alltagsrassismus muss ebenso wie das Eintreten gegen überwachungs- und obrigkeitsstaatliche Tendenzen höchste Priorität haben. Hier in Marburg ebenso wie überall.

Das Jahr 1933—> Weitere Informationen bietet die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes auf einer neuen Webseite an. Unter dem Titel ‚Das Jahr 1933‘ finden sich viele Hintergrundinformationen.

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