Ausstellung zur Verfolgung der Sinti und Roma – ‚Hornhaut auf der Seele‘ im Marburger Rathaus
Marburg 13.3.2013 (pm/red) Anlässlich der Deportation von Sinti und Roma am 23. März 1943 aus Marburg und Umgebung über Kassel direkt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau präsentiert die Geschichtswerkstatt Marburg in Kooperation mit der Gesellschaft für Antiziganismusforschung, der vhs Marburg der lokalen Arbeitsgemeinschaft ‚Arbeit und Leben‘ und mit Unterstützung der Kulturellen Aktion Marburg – Strömungen die Ausstellung ‚Hornhaut auf der Seele – Die Geschichte zur Verfolgung der Sinti und Roma‘ im Marburger Rathaus.
Die Ausstellung wurde herausgebracht vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen (Vorsitz von Adam Strauß). Seit einigen Jahren wird sie in unterschiedlichen Zusammenstellungen in Hessen gezeigt.
Auf über 60 Tafeln werden Informationen zu den Entstehungsbedingungen und -voraussetzungen des Antiziganismus (´Zigeunerbilder´) und zu den Wirkungen auf die Minderheit und vor allem auf die Mehrheitsbevölkerung dargestellt.
Besonderer Bezug wird auf Hessen mit den Teilregionen genommen. Es soll deutlich werden, dass die Verfolgung von Sinti und Roma nicht im Nationalsozialismus begann, sondern eine lange Vorgeschichte hatte und auch noch nicht 1945 mit der Befreiung vom Nationalsozialismus endete.
Schwerpunkt ist die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma als Bruch mit allen rechtstaatlichen Traditionen.
Einzelschicksale werden in Zeitzeugenaussagen dargestellt. Dazu werden Bilder und Dokumente aus dem Familienleben und Aussagen von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung den Dokumenten der Täter
gegenübergestellt.
Die Ausstellung kann von Montag, 18. März, bis zum Freitag, 22. März, zu den Öffnungszeiten des Rathauses wochentags besucht werden.