Forschungsgruppe Europäische Integration der Universität lädt zu „kritischer Europaforschung für Einsteiger“ ein
Marburg, 8.5.2013 (pm/red) „Kritische Europaforschung für Einsteiger“ nennt sich ein Angebot der Forschungsgruppe Europäische Integration (FEI) der Philipps-Universität im Sommersemester, das auch interessierten Zuhörern offensteht und am 15. Mai 2013 von 16 bis 18 Uhr im Raum 0001000 (AG Räume in der PhilFak) beginnt.
Die EU steckt in einer tiefen Krise und dies nicht erst seit 2009, so die Organisatoren. Spätestens seit dem Vertrag von Maastricht seien das europäische Projekt und die seit den 1970er Jahren verfolgte wettbewerbsstaatliche Integrationsweise ustritten und verlören mehr und mehr an Legitimation innerhalb der Bevölkerung. Eine autoritäre Krisenbearbeitung der EU vertiefe diese Legitimationskrise immer weiter.
In den vierzehntäglich stattfindenden Veranstaltungen soll ergründet werden, wie man die Europäische Union aus einer kritischen, historisch-materialistischen Perspektive analysieren kann, welche Bedeutungen nicht-staatliche Akteure oder die europäischen Institutionen im Prozess der Europäischen Integration haben und welche kritischen Ansätze in Marburg entwickelt wurden und welche werden heute noch verfolgt werden. Dazu sollen u. a. einführende Texte von Robert W. Cox, Stephen Gill, Henk Overbeek, Frank Deppe und Hans-Jürgen Bieling gelesen und diskutiert werden. Gleichzeitig soll bei jeder Sitzung eine Viertelstunde Zeit bleiben, um die aktuellen Entwicklungen in der EU einzuschätzen und zu diskutieren.
Weitere Termine neben dem am 15. Mai sind am 29. Mai, 12. Juni, 26. Juni und 10. Juli, jeweils von 16 bis 18 Uhr. Außerdem wird gegen Ende des Semesters ein Blockseminar stattfinden.
Hintergrund:
Die „Forschungsgruppe Europäische Integration“ wurde 1989 von Prof. Frank Deppe und anderen an der Universität Marburg gegründet. Sie richtet ihren Fokus insbesondere auf die Frage der Vermittlung von Politik, Ökonomie und (Zivil-)Gesellschaft im europäischen Kontext. Untersucht werden strukturelle Transformationen, Interessen, Strategien und Ideen zentraler staatlicher und privater Akteure sowie grundlegende Widersprüche und Konflikte im europäischen Integrationsprozess.