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Die Rückkehr der Fünf Tugenden nach Marburg steht bevor – Barockfiguren bekommen neuen Platz in ihrer alten Heimat

Ortstermin-Barockfiguren_130513Marburg 15.5.2013 (pm/red) Glaube, Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit und Mäßigkeit – sie sollen künftig wieder in Marburg beheimatet sein. Gemeint sind fünf Barockfiguren, die vor knapp 300 Jahren vom Marburger Bildhauer Johann Friedrich Sommer gefertigt worden waren und die beinahe 150 Jahre lang in Hatzbach standen. Am Montag informierten Jürgen Rausch, Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt der Universitätsstadt Marburg, Dr. Margret Lemberg und Dr. Gerhard Pätzold vom Verein ‚Barock in Marburg‘ sowie Bezirkskonservator Dr. Bernhard Buchstab und Karl Heinz Waschkowitz vom Hessischen Baumanagement vor Ort über das Projekt, die fünf Tugenden in Frauengestalt wieder nach Marburg zurückzuholen.

Der künftige Standort der Figuren hinter dem Mineralogischen Museum liegt gewissermaßen zwischen den beiden Orten, an denen sie früher einmal zuhause waren, erklärt Dr. Margret Lemberg. Ursprünglich standen sie im Bereich des Alten Botanischen Gartens – damals der Blumengarten des Landkomturs des Deutschen Ordens, Damian Hugo von Schönborn, in dessen Auftrag die Figuren entstanden sind. Nach dessen Tod befanden sie sich für rund hundert Jahre auf der kleinen Lahninsel hinter dem heutigen Institut für Geographie. Die Insel wechselte später mehrfach den Besitzer und 1867 wurden die Figuren als Teil einer Mitgift nach Hatzbach gebracht, wo sie bis zum Jahr 2011 auf einer Wiese standen.

Die Postamente waren zum Teil in den Boden eingesunken – wobei es aber an der Stelle kritisch war, an der das Erdreich aufhörte, so Restaurator Eckehardt Schaper. Zeit, Wind und Wetter haben deutliche Spuren hinterlassen. Schaper machte sich 2011 an die Restaurierung und an Abgüsse der fünf Figuren, die auf einen Entwurf von Johann Neudecker d. Ä. zurückgehen. Nun sind wieder echte barocke Schmuckstücke daraus geworden, die als Dauerleihgabe der Besitzer – der Familie von Knoblauch, deren Vorfahren die Kunstwerke einst nach Hatzbach geholt hatten – an die Universitätsstadt Marburg gehen.

„Das ist ein Thema, über das sich die Stadt sehr freut“, betont Jürgen Rausch. Der Platz, an den die Figuren nun zurückkehren, gehört zum Gelände der Philipps-Universität und wurde von der Stadt im Zuge der Neugestaltung des Umfeldes der Elisabethkirche geplant. Man habe sich eng mit der Kirchengemeinde wie auch mit dem Hessischen Baumanagement abgestimmt, sagt Jürgen Rausch. Die alten Postamente, die das Wappen des Auftraggebers zeigen, stehen inzwischen bereits und die Figuren werden in der kommenden Woche angeliefert – jede knapp eine Tonne schwer und 2,40 Meter hoch. Das bedeutet noch einmal Schwerstarbeit für die Beteiligten, bevor dann am 28. Mai die offizielle Einweihung des Platzes stattfindet.

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