Experten: Gute Aussichten für hessische Welterbestätten
Marburg/Frankfurt, 18.5.2013 (pm/red) Die hessischen Welterbestätten haben großes Zukunftspotenzial – darin waren sich die Referenten und Teilnehmer einer Tagung im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt einig.
Das Symposium bildete den Abschluss der Veranstaltungsreihe „Welterbe in Hessen. Welterbe werden – Welterbe sein“, die zur Ausstellung „UNESCO Welterbe – Eine Deutschlandreise“ vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und dem Architekturmuseum organisiert wurde.
Die rund 90 Teilnehmer bekamen einen breit gefächerten Überblick über die Arbeit der zurzeit fünf hessischen Welterbestätten Kloster Lorsch, Oberes Mittelrheintal von Rüdesheim/Bingen bis Koblenz, Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes, Grube Messel und Nationalpark Kellerwald-Edersee als Teil des Weltnaturerbes „Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder Deutschlands“.
Außerdem wurden die laufende Bewerbung „Wasserkünste und Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe“ sowie Hessens Kandidaten für die neue Bewerberliste vorgestellt: Darmstadt: Künstlerkolonie Mathildenhöhe, Marburg: Universitätsstadt und Wiesbaden: Europäische Bade- und Modebäder.
Laut Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann stellt das Land Hessen im Rahmen des Investitionsprogramms des Bundes für nationale UNESCO-Welterbestätten bis 2014 aus dem Landehaushalt rund 13,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aufgelegte Förderprogramm erhöht diese Summe um weitere 15,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln. Dies biete eine großartige Basis zur Förderung und Weiterentwicklung des einzigartigen hessischen Kultur- und Naturerbes, so die Ministerin.
Prof. Dr. Bernd Küster, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, erläuterte den laufenden Antrag zur Aufnahme der Wasserkünste und des Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel in die Welterbeliste. Die UNESCO wird darüber voraussichtlich bei ihrer Sitzung im Juni in Kambodscha entscheiden.
Prof. Dr. Gerd Weiß, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen und Welterbebeauftragter der Landesregierung, präsentierte die aktuellen hessischen Bewerber für die künftige Kandidatenliste (Darmstadt, Marburg und Wiesbaden) und sagte: „Die Popularität der Welterbestätten in Deutschland ist ungebrochen. Sie fungieren als touristische Reiseziele, kulturelle Lernorte, Orte der Traditionsbildung und Identifikation und sind damit auch wichtige Faktoren für die regionale und überregionale Wirtschaft.“
Dr. Hermann Schefers, Leiter des Fachgebiets Welterbe Kloster Lorsch, und Dr. Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin der Welterbestätte Grube Messel gGmbH, berichteten über die komplexen und vielschichtigen Vermittlungs- und Erschließungsaufgaben. Beide Standorte profitieren ebenfalls von dem genannten Investitionsprogramm und sind sehr gute Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung des umfassenden Bildungsauftrags, den das Land Hessen in der Verantwortung für sein historisches Erbe verwirklicht.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Exkursion in den Osteinschen Park im Niederwald bei Rüdesheim am Rhein.