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Wie die Burschenschaft Arminia Marburg glaubt mit einem gewählten Stadtverordneten umgehen zu können – Information, Dokumentation und Hintergrundverweise

Wappen Marburger ArminiaMarburg 17./19.5.2013 (red) In der OrtsPresse gab es vor einigen Tagen in einem Bericht zu lesen, dass ein gewählter Stadtverordneter der Stadt Marburg bei einem Fest einer Marburger Burschenschaft aggressiv angegangen wurde und unter Anwendung des Hausrechts von der Veranstaltung verwiesen wurde. Das ist gelinde gesagt ein sehr ungewöhnliches Verhalten eines Gastgebers und Veranstalters eines Festes.
Der Stadtverordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jan Sollwedel wurde offenbar deswegen rüde behandelt, weil er in Ausübung seines Stadtverordnetenmandats sich in klaren Worten kritisch gegen problematische rechte Tendenzen bei bestimmten Burschenschaften in Stellung gebracht hatte. Im Kontext der Diskussionen und artikulierten Positionen zum früheren ‚Marktfrühschoppen‘ ist der Stadtverordnete Jan Sollwedel zugleich einer der Mandatsträger der Universitätsstadt Marburg, die mit deutlicher Mehrheit gegen ein weiteres Stattfinden des Marktfrühschoppen abgestimmt haben.
Parlaments-Beschluss-MR-Deutsche-Burschenschaft-130322Hintergrundinformation:

Darüber hinausgehend gibt es eine einstimmige Entschließung aller 59 Stadtverordneten, „dass politische und öffentliche Aktivitäten studentischer Verbindungen und ihrer Mitglieder, die der rechtsextremen Deutschen Burschenschaft angehören, in Marburg nicht erwünscht sind.“

—> Bericht ‚Deutsche Burschenschaft unerwünscht‘
Nachstehend veröffentlichen wir und dokumentieren damit zugleich eine Pressemitteilung des Stadtvorstands von Bündnis 9o/Die Grünen Marburg vom 14. Mai 2013 in dieser Sache:

„Marburger Arminia“ tritt eigene Werte mit Füßen – Hetzkampagne im Online-Netzwerk Facebook und Aufruf zur Freiheitsentziehung gegen GRÜNEN-Politiker

Am Donnerstag Abend, dem 25. April, nahm der Marburger GRÜNEN-Stadtverordnete Jan Sollwedel an einer öffentlichen Studenten-Feier der als gemäßigt geltenden „Marburger Arminia“ teil. Nachdem Sollwedel sich bereits einige Stunden auf dem Fest befunden hatte, wurde er vom Veranstalter – mit Hinweis auf seine politische Tätigkeit – der Veranstaltung verwiesen.
„Mit dieser Aktion vollzieht die Arminia eine radikale Abkehr von ihrer bisherigen Haltung der politischen Neutralität!“, so der Vorstand der Marburger GRÜNEN.
Die „Arminia“ hat in dem von ihr selbst initiierten Manifest zur Gründung der „Marburger Liberalen Burschenschaften“ den Widerstand und Kampf gegen extremistische Tendenzen in unsere Gesellschaft gefordert.
„Wenn die Arminia Menschen, die sich in ihrer politischen Aktivität und ihrer Kritik am Marburger Marktfrühschoppen von genau diesem Grundsatz leiten lassen, durch einen Hausverweis diskriminiert, verletzt und verrät sie jene Werte, denen sie sich selbst und in freier Entscheidung verpflichtet hat.“
Verkennt die „Arminia“, wie der Marburger Marktfrühschoppen in seiner derzeitigen Konzeption rechtsextremen Verbindungen in Marburg ein Forum bietet?
Anstatt Rot-Grün dafür zu geißeln, dass sie dieses Problem um den Marktfrühschoppen diskutieren, und einen ihrer Vertreter auf einer Studenten-Feier auf rüdeste Weise hinaus werfen, sollten sich die „Arminen“  gemeinsam mit allen anderen demokratischen Marburger Studentenverbindungen, die sich von Rechtsextremismus abgrenzen, gegen eine Beteiligung von Rheinfranken und Germanen am Marktfrühschoppen aussprechen. „
Aber das Gegenteil geschieht: Nachdem ein Mitglied der katholischen Studenten-Verbindung „Thuringia“, als erster dazu aufgerufen hatte, Jan Sollwedel rauszuwerfen, wurde im Internet auf der Facebook-Seite eines Mitgliedes der „Arminen“ eine Hetzkampagne gegen den Stadtverordneten entfacht. Dem folgten  weitere Diffamierungen einschließlich des Aufrufes eines Mitglieds der Turnerschaft „Schaumburgia“, Sollwedel „in den Keller zu sperren“.
GRÜNE: Halten weiterhin an differenzierter Sicht fest
Trotz dieses Vorfalls plädieren wir GRÜNEN weiter für eine Versachlichung und differenzierte Betrachtung beim Thema Marktfrühschoppen. Auch halten wir weiterhin an unserer zweigeteilten Sicht auf Studenten-Verbindungen in Marburg fest: Der Vorwurf des Rechtsextremismus richtet sich nur an einen sehr kleinen Teil der Verbindungen.
Stadtvorstand der Bündnis 9o/Die Grünen Marburg

Redaktionelle Nachbemerkung: Die Redaktion von das Marburger. bedauert es, dass wegen hoher Arbeitsbelastungen im Kontext des Relaunches für das Marburger. und für die Marburger Rundschau und wegen Umstrukturierungen bei Verlag und dessen technischer Ausstattung derzeit keinerlei journalistischen Ressourcen in dieser Angelegenheit aufgebracht werden können. Eigene Recherchen für eine umfassendere Berichterstattung waren daher nicht möglich. [130519-08.05 CET]

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