DGB begrüßt Warnstreiks im Einzelhandel – Tarifverträge sollen verteidigt werden
Marburg 29.5.2013 (pm) „Die Tarifverträge im Einzelhandel müssen verteidigt werden. Die Forderungen der Arbeitgeber nach mehr Flexibilisierung und niedrigerer Bezahlung sind unverschämt und nicht hinnehmbar“. Mit diesen Worten begrüßte der Geschäftsführer des DGB Mittelhessen, Matthias Körner, die Warnstreiks im mittelhessischen Einzelhandel. MitarbeiterInnen der Real-Märkte in Lollar und Wetzlar hatten am Dienstag, 28. Mai, die Arbeit niedergelegt, weil die Arbeitgeber flächendeckend die Tarifverträge gekündigt hatten. Sie fordern deutliche Einschnitte bei den Spätöffnungs- und Nachtarbeitszuschlägen, wodurch Verkäuferinnen bis zu 300 Euro monatlich verlieren würden.
Kassiererinnen sollen in niedrige Entgeltstufen eingruppiert werden. Außerdem soll die Arbeitszeit weiter flexibilisiert werden. Statt einer im Voraus geregelten Einsatzplanung, wie sie jetzt im Tarifvertrag geregelt ist, soll ein Abruf nach Bedarf mit bis zu 60 Arbeitsstunden in der Woche möglich sein.
„Überstunden, Nachtarbeit und schlechte Bezahlung machen auf Dauer krank. Tarifverträge bieten den Beschäftigten Schutz. Der Angriff der Arbeitgeber auf die Tarifverträge muss abgewehrt werden. Es ist richtig, dass ver.di Warnstreiks organisiert. Der DGB Mittelhessen steht den Kolleginnen und Kollegen in dieser Auseinandersetzung zur Seite“, übermittelte Matthias Körner.
Die Gewerkschaft ver.di ist zufrieden mit dem Verlauf der Streiks heute in 5 Filialen des Einkaufsmarktes real. Streikleiter Wolfgang Thurner teilte mit: „Gut die Hälfte der Beschäftigten im Dienst hat sich jeweils an den Aktionen beteiligt. Die Kolleginnen und Kollegen meinen es ernst. Die Stimmung vor Ort war so gut, dass wir beschlossen haben, den Druck nochmal zu erhöhen und einen weiteren Streiktag dran zu hängen.“
Ver.di ruft die Beschäftigten der Einkaufsmärkte real Dreieich, real Eschborn, real Lollar und real Maintal-Dörnigheim deshalb für morgen, Mittwoch, den 29. Mai erneut zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Wieder soll vom Arbeitsbeginn um 5.30 Uhr an bis zum Arbeitsende bei Ladenschluss die Arbeit ruhen.