Vortrag über den Eigensinn der KundInnen und den Unsinn der Aktivierung
Marburg 10.6.2013 (pm/red) Ein gängiges Vorurteil besagt, dass Langzeitarbeitslose nichts auf die Reihe kriegen und nur passiv rum hängen. In einer groß angelegten Untersuchung der Universität Jena wurde das Gegenteil bewiesen. Arbeitslose gehen auf unterschiedliche Weise aktiv mit ihrer Arbeitslosigkeit um, und entwickeln über ihre Aktivitäten einen Eigensinn, der Aktivierungsstrategien des Staates ins Leere laufen lässt. Nicht einmal das ohnehin fragwürdige Ziel der ‚Integration‘ in einen prekären Arbeitsmarkt wird durch den Aktivierungswahn erreicht.
Die Referentin Karen Schierhorn ist seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und seit Mai 2010 Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Arbeitsmarktforschung (prekäre Beschäftigung und soziale Desintegration), Frauen- und Geschlechterforschung.
Die verschiedenen Formen der Verarbeitung von Arbeitslosigkeit und der Unsinn der Aktivierung sollen in dem Vortrag detailliert dargelegt werden:
Dienstag, 11. Juni – 20 Uhr
im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße 14, Raum +1/0120