„Solange sich die Theater eines so hohen Zuspruchs durch Menschen aller Generationen erfreuen, müssen wir alles tun, um diese Kulturlandschaft mit ihren gewachsenen Strukturen zu erhalten“, sagte Eva Kühne-Hörmann bei der Eröffnung der 25. Hessischen Theatertage im Stadttheater Gießen. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe die Landesregierung, so die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, im vorigen Jahr mit den Sitzstädten der hessischen Theater Vereinbarungen geschlossen, um die Angebots- und Spartenvielfalt trotz steigender Personalkosten aufgrund von Tarifabschlüssen zu erhalten.
„Die hessischen Theater sind in allererster Linie Einrichtungen der Kunst mit einem Bildungsauftrag, der durchaus auch auf unterhaltsame Weise erfüllt werden darf. Ohne sie wäre unser Land unvergleichlich ärmer“, fügte Kühne-Hörmann hinzu. Das neuntägige Jubiläum des Theatertreffens findet an dem Ort statt, an dem alles begann: 1984 ging das erste Festival in Gießen über die Bühne. Bis 2005 im jährlichen Turnus, wechseln sich die Hessischen Theatertage seither im zweijährigen Rhythmus mit der Schauspielbiennale in Wiesbaden ab.
Ein Theaterfestival, das sich ’nur‘ auf ein wenn auch theaterreiches Bundesland bezieht, dürfe sich keinesfalls mit einem immer gleichen Kanon der Eingeladenen und des Programms begnügen, meinte die Ministerin. „Wo früher nur vergleichsweise preiswerte Inszenierungen der Schauspielsparten auf Reisen geschickt wurden, erleben wir längst die ganze Fülle der hessischen Theaterlandschaft.“ Neben Schauspiel gebe es Musiktheater, Tanz und vor allem auch Kinder- und Jugendtheater. Die in der Hessischen Theaterakademie verbundenen Partner seien ebenso vertreten wie freie Produktionen. In diesem Jahr präsentierten sich erstmals auch die Oper Frankfurt mit einer Produktion für Kinder und die Bad Hersfelder Festspiele, hob Kühne-Hörmann hervor.
Im Hinblick darauf, dass gleich im Anschluss an die Hessischen Theatertage mit ‚Büchner International‘ der theatrale Höhepunkt der beiden Georg Büchner-Gedenkjahre ebenfalls im Stadttheater Gießen gefeiert wird, war sich Ministerin sicher: „Die Theaterstadt Gießen wird damit zumindest vorübergehend zur Theaterhauptstadt Hessens wenn nicht Deutschlands.“