Zum Skandal der Abschaltung des griechischer Rundfunks durch die Regierung
Marburg 14.6.2013 (pm) Die deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union (dju) in ver.di erklärte sich mit den Beschäftigten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Griechenland solidarisch. ver.di unterstützt die Forderung nach dem Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Fast 3.000 Kolleginnen und Kollegen in Griechenland sind in Gefahr, mit der Arbeit ihre Existenz zu verlieren, nachdem die griechische Regierung per Notstandsdekret die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ERT geschlossen hat.
Der ver.di Landesfachbereichsleiter Medien, Manfred Moos erklärte dazu: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist gerade in einer sich spaltenden Gesellschaft wie der in Griechenland unverzichtbar. Ihn einfach abzuschalten, ist hochgradig gefährlich. Der ERT ist nicht nur der öffentlich rechtliche Sender mit langer Tradition und hohem Identifikationspotenzial. Er ist auch die einzige Rundfunkanstalt, die gehaltvolles Kulturprogramm anbietet, seriösere Nachrichten als die Privaten sendet, der Kinderprogramme hat, der als einziger in Griechenland bisher noch Dokumentarfilme produziert, Kinoproduktionen finanziert sowie ein Orchester unterhält.“
Alles, was jetzt nachkomme, könne nur Verschlechterungen bedeuten, nicht alleine und nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen. Zudem werde die Pressevielfalt in Griechenland nachhaltig geschwächt. In Zeiten unbedingter Notwendigkeit aktueller und seriöser Informationen, werde mit dem öffentlich-rechtlichem Rundfunk die Meinungs- und Informationsfreiheit abgeschaltet.