Marburg 17.6.2013 (pm/red) Ob man an die ‚Soziale Marktwirtschaft‘ von Ludwig Erhard (CDU) als ‚Vater des Wirtschaftswunders‘ zurück denkt, Sarah Wagenknecht (DIE LINKE) in daran anknüpfenden Plädoyers im Polittalk erlebt, oder Teilnehmer der Tagung ‚Finanzpolitik und Schuldenkrisen 16. – 20. Jahrhundert‘ im Staatsarchiv in der vergangenen Woche gewesen ist, nicht gelingende Beherrschung der destruktiven Kräfte zügelloser Finanzmärkte bestimmt Ökonomie und soziale Wirklichkeit. Im Rahmen der Ringvorlesung ‚Konflikte in Gegenwart und Zukunft‘ geht es in einem Vortrag von Dr. Ulrich Mössner (München) am 24. auch um solche Fragestellungen.

Der Begriff Nachhaltigkeit feiert heuer seinen 300-jährigen Geburtstag, stellt dazu Mössmer fest. Heute ist er zwar in aller Munde, dient im Zusammenhang mit Wirtschaft eher als werbewirksame Camouflage.
Dabei  wäre Nachhaltigkeit in der Wirtschaft so notwendig wie nie. Das heute weltweit
vorherrschende Wirtschaftssystem, der Neoliberalismus, ist jedoch das genaue Gegenteil von nachhaltig. Haupttriebkräfte sind Gier und kurzfristige Renditemaximierung.

Die längst in Gang gekommen wachsende Einkommens- und Vermögensschere hat begonnen, die Gesellschaft zu spalten. Wirtschaftswachstum und Ressourcenverschwendung bedrohen zudem die natürlichen Lebensgrundlagen. Im Vortrag will der Referent dargelegen, wie der Übergang auf eine nachhaltige
Wirtschaft gelingen könnte, die wirtschaftlich stabiler, sozial ausgewogener und ökologisch verträglicher wäre. Der Vortrag ist die Kurzfassung eines gleichlautenden Fachbuches.

Der Vortrag ‚Das Ende der Gier: Nachhaltige Marktwirtschaft statt Turbo-Kapitalismus‘ am Montag, 24. Juni, beginnt um 18.30 Uhr im Raum +1/0010 im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße.