Erkundungen im Ökosystem Wald – KSM-Schüler entschlüsseln die Geheimnisse des Waldes
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Projekttag Wald des Biologie-Leistungskurs des Beruflichen Gymnasiums der Kaufmännischen Schulen Marburg: Christina Weide, links, Lisa Rink und Johanna Krauskopf messen die Luftfeuchtigkeit. Foto D. Krause
Marburg 19.6.2013 (pm/red) Ein Waldspaziergang kann erholsam und entspannend sein. Doch der Biologie-Leistungskurs des Beruflichen Gymnasiums der Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) hatte trotz besten Wetters anderes im Sinn. Mit Bohrstock und Spaten, Eimern und Schraubgefäßen sowie allerlei technischen Geräten ausgestattet zogen sie aus, um das Ökosystem Wald zu untersuchen.
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Carl Glöckner, links, Jonas Knabe und Azer Asif untersuchen und messen den Kalkgehalt des Waldbodens. Foto Swer-Ole Nebe
In Zusammenarbeit mit dem Schulbiologischen Zentrum (Schubiz) wurde im Stadtwald Biedenkopf und in einem Auwald an der Lahn mit Hilfe von Bioindikatoren eine differenzierte Standortbeurteilung durchgeführt. Dabei arbeiteten verschiedene Gruppen arbeitsteilig. So wurden an den unterschiedlichen Standorten die häufigsten Pflanzen bestimmt und ihre Ansprüche an abiotische Faktoren wie Licht, Bodenfeuchtigkeit oder Stickstoff nach den Zeigerwerten von Ellenberg ermittelt. Aus den Ergebnissen wurden Mittelwerte berechnet und für jede Probefläche ein ‚Steckbrief‘ ermittelt.
Die Bestimmung der Humusform, Korngrößen des Mineralbodens und der Tierwelt im Boden ergaben weitere wichtige Informationen über den Standort. Andere Gruppen erfassten mit Hilfe technischer Geräte aus dem Schubiz exakte Werte über die aktuelle Bodentemperatur, den Säuregehalt des Bodens, die Lichtverhältnisse und weitere chemische Parameter wie den Stickstoff- oder Kalkgehalt. Schließlich wurden die verschiedenen Gruppenergebnisse zusammengetragen, ausgewertet und beurteilt.
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Sultan Aksoy und Elif Dasdemir forschen nach Käfern, Spinnen oder Würmern in den Bodenschichten. Foto D. Krause
Am Ende eines anstrengenden Projekttages waren die Teilnehmer zwar erschöpft, aber auch glücklich, dass sich die unterschiedlichen Ergebnisse zu einem umfassenden Bild für den jeweiligen Standort zusammenfügten. Neben den vielen Messaufgaben blieb aber auch noch genügend Zeit, um dem Leiter des Schubiz, Volkmar Haupt, weitere Informationen über den ökologischen Zustand des Biedenkopfer Waldes zu entlocken oder den Wald auf eigene Faust zu erkunden.