Vortrag über Kolumbien im Weltladen
Marburg 20.6.2013 (pm/red) Kolumbien ist weltweit das Land mit den meisten internen Vertriebenen. Nora-Christine Braun als Referentin will in ihrem Vortrag ‚Interne Vertriebene in Kolumbien‘ die Ursachen und Folgen dieser verheerenden Situation erläutern. In Kolumbien herrscht seit Jahrzehnten ein bewaffneter Konflikt, bei dem sich Guerilla, das Militär und paramilitärische Gruppierungen bekämpfen.
Bewaffneten Akteure zerstören die kleinbäuerlichen auf Selbstversorgung basierenden Lebensweisen. Damit schaffen sie Platz für Agroindustrie, Bergbau und technische Megaprojekte. Der Konflikt um Land verschärft sich aktuell durch die steigende internationale Nachfrage nach Agrotreibstoffen.
Besonders betroffen davon sind Kleinbäuern, Landarbeiterinnen, die afrokolumbianische und die indigene Bevölkerung. Die Binnenvertriebenen suchen vor allem Zuflucht in den Städten Kolumbiens. Im Vortrag geht es darum, welches Leid die Vertreibungen für die Betroffenen bedeuten und stellt die ökonomischen und politischen Interessen hinter den Vertreibungen dar. Trotz der Übermacht der bewaffneten Gruppen leisten die Menschen in vielen Regionen Kolumbiens Widerstand gegen die Vertreibung. Sie kämpfen für ihr Recht auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und ein Ende der Vertreibungen.
Die Referentin Nora-Christine Braun ist Ethnologin und Mitglied beim Verein ‚kolko‘. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Gewalt, bewaffneter Konflikt und Vertreibung in Kolumbien. Der Vortrag am Montag, 24. Juni, beginnt um 20 Uhr im Marburger Weltladen am Marktplatz.