Neues Angebot für Dialysepatienten am UKGM
Marburg 22.6.2013 (pm/red) Am Universitätsklinikum Marburg wird ein Shunt-OP-Zentrum zur Versorgung von dialysepflichtigen Patienten eingerichtet. In interdisziplinärem Angebot aus einer Hand soll ein breites medizinisches Angebot angeboten werden, wird vom UKGM mitgeteilt. Das Angebot richtet sich an Dialysepatienten (in Deutschland etwa 70.000), die sich regelmäßig einer Hämodialyse (‚Blutwäsche‘) oder Bauchfelldialyse wegen Nierenversagen unterziehen müssen.
Im Marburger Shunt-OP-Zentrum, das zum 1. Juli 2013 den Betrieb aufnehmen wird, sollen die Patienten mit einem Dialysezugang versorgt werden, so dass im Bedarfsfall eine Blutwäsche sofort durchgeführt werden kann. Nierenkranke Patienten, die noch keine Blutwäsche benötigen, dies aber in absehbarer Zeit zu erwarten ist, werden entsprechend versorgt.
Ein grundlegendes Problem ist dabei, dass die normalen Blutgefäße schlecht zugänglich sind oder einen zu geringen Blutfluss haben und daher für die Dialyse nicht geeignet sind. Bei diesen Patienten wird in der Regel operativ eine Gefäßverbindung, ein so genannter Shunt, zwischen Arterie und Vene des Unterarms angelegt. Etwa eine Stunde dauert das Anlegen eines Shunts, ein stationärer Aufenthalt ist im Normalfall nicht nötig. Eine Shunt-OP findet unter örtlicher Betäubung statt, nur selten mit Vollnarkose. Darüber hinaus ist im akuten Fall einer Nierenschwäche die Anlage eines Dialysekatheters notwendig, um eine sofortige Blutwäsche durchführen zu können.
Um immer erreichbar für Anfragen zu sein und den Patienten möglichst umgehend helfen zu können, wurde eine Hotline zur Kontaktaufnahme eingerichtet: Telefon: 06421-58-SHUNT=74868. Die Anmeldung der Patientinnen und Patienten sei entscheidend vereinfacht worden, ausreichende OP-Kapazität dazu bereitgestellt, heißt es abschließend.