Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Kassel ganz oben – Bergpark Wilhelmshöhe ist 38. Welterbestätte der UNESCO in Deutschland

Herkules mit Kaskaden_MHKMarburg 23.6.2013 (pm/red) Hoch über dem Kasseler Becken und der Stadt erhebt sich der Herkules. Der von der Monumentalfigur überragte Bergpark Wilhelmshöhe ist jetzt zur 38. Welterbestätte in Deutschland geworden. Die weitläufigen Parkanlagen mit ihren Wasserküsten gehört damit zum universellen Kulturerbe der Menschheit. Am 22. Juni 2013 hat das Welterbekomitee der UNESCO in Phnom Penh (Kambodscha) die Entscheidung zur Aufnahme in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt getroffen. Eine Presseinformation des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst informiert ausführlich über Hintergründe und Reaktionen.

Die riesige Herkulesfigur überragt den Berpark Wilhelmshöhe. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Die riesige Herkulesfigur überragt den Berpark Wilhelmshöhe. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Das Komitee würdigte die Stätte als einzigartige Kulturlandschaft: Die Wasserkünste des Parks seien ein außergewöhnliches und einmaliges Beispiel monumentaler Wasserbaukunst des europäischen Absolutismus. Ohne Zweifel sei die Herkulesfigur technisch und künstlerisch die anspruchsvollste Großskulptur der Frühen Neuzeit. An keinem anderen Ort der Welt sei jemals eine am Hang gelegene Parkarchitektur mit vergleichbaren Ausmaßen und einer technisch so vollkommenen Wasserarchitektur ausgestattet worden, wie in Kassel seit 1691 unter Landgraf Karl.

Ministerin dankt den zahlreich Beteiligten
„Damit ist Kassel wirklich ganz oben angekommen – in der Weltspitze“, freute sich die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann: „Die Auszeichnung des Bergparks als herausragendes Zeugnis der Menschheitsgeschichte krönt die Arbeit aller Beteiligten, die den Antrag über viele Jahre erarbeitet und begleitet haben. Mein herzlicher Dank gilt nicht nur den Mitarbeitern in Behörden und Institutionen, sondern nicht zuletzt auch allen Bürgern, die das Thema Welterbe mit viel Herzblut und großem Engagement zu ihrer Sache gemacht haben. Die Aufnahme des ,Bürgerparks‘ Bergpark in die Welterbeliste ist eine besondere Ehre für das Land Hessen, die Region und meine Heimatstadt Kassel. Ich freue mich riesig über das positive Ergebnis, von dem viele wichtige Impulse für die Zukunft ausgehen werden“, sagte Kühne-Hörmann. Damit stehe der Bergpark nun in einer Reihe beispielsweise mit dem Aachener Dom, der Museumsinsel in Berlin, dem Tower von London, Schloss und Park von Versailles, der Akropolis in Athen, den Pyramiden von Giseh oder Chinesischen Mauer.

Blick vom Herkules-Plateua über Bergpark mit Schloss Wilhelmshöhe. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Blick vom Herkules-Plateau über den Bergpark mit Schloss Wilhelmshöhe. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Hessens oberster Denkmalpfleger in Phnom Penh dabei
Prof. Dr. Gerd Weiß, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen und Welterbebeauftragter der Hessischen Landesregierung, hat als Mitglied der deutschen Delegation des Auswärtigen Amts die Abstimmung in Phnom Penh unmittelbar miterlebt: „Bei den Verhandlungen wurde noch einmal ganz klar, dass der Bergpark den Titel zu Recht verdient hat. Die historischen Wasserkünste mit der alles überragenden Herkulesfigur sind ein architektonisches Meisterwerk erster Güte. Es gibt weltweit keinen zweiten Park, in dem über eine Distanz von rund zwei Kilometern hinweg auf fünf zentralen Stationen mit völlig unterschiedlichen ‚Bühnenbildern’ ein derart monumentales Wassertheater inszeniert wird.“

Kaskadenstufen Ulrike Paul_MHKViel Unterstützung durch bürgerschaftliches Engagement
Eine Besonderheit des Nominierungsverfahrens war das bürgerschaftliche Engagement und die breite gesellschaftliche Unterstützung, die das Welterbe-Thema in der Kasseler Bevölkerung erfahren hat. „Es war ein langer Weg von der Bewerbung um die Aufnahme bis hin zu dieser Entscheidung. Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, dass die Öffentlichkeit das Hinarbeiten auf internationale Anerkennung so mitträgt, wie dies in Kassel geschehen ist. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Kasseler Bürgerinnen und Bürger, der Kulturgesellschaften, der eigens gegründeten Vereine, wie etwa der ,Bürger für das Welterbe e. V.‘ hätten wir dieses Ziel nicht erreicht“, sagte Prof. Dr. Bernd Küster, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, und fügte hinzu: „Die positive Entscheidung des Welterbekomitees bestärkt und unterstützt alle Beteiligten, den Bergpark Wilhelmshöhe auch für künftige Generationen als universell einzigartige Kulturlandschaft zu erhalten.“

Kassels OB will Qualität des Bergparks sichern
Auch der Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Bertram Hilgen, ist hoch erfreut über die Entscheidung: „Die Menschen in Kassel sind von jeher stolz auf den Bergpark mit seinen Wasserkünsten und haben den über allem stehenden Herkules zu ihrem Wahrzeichen erkoren. Die Wilhelmshöhe ist eng mit der Stadt und ihren Menschen verwoben. Es ist ein besonderes glückliches Zusammentreffen, dass unsere Stadt im Jahr ihrer 1100-Jahr-Feier nun auch in die Liga der Weltkulturerbestätten aufgenommen worden ist. Als Kasseler Oberbürgermeister bin ich stolz auf das breite stadtgesellschaftliche Engagement, das Anteil an dem Gelingen der Antragstellung hatte. Die Stadt Kassel selbst hat auf dem Weg zum Welterbe in der interdisziplinären Zusammenarbeit aller Beteiligten unter anderem durch die Einrichtung von Kern- und Pufferzonen die Voraussetzungen geschaffen, dass auch in Zukunft im Hinblick auf Städtebau, Denkmalpflege, Landschafts- und Verkehrsplanung die Wahrung der Qualität des Bergparks gesichert ist. Diese Verschränkung der Verantwortung des Landes Hessen und der Stadt Kassel wollen wir auch in Zukunft fortsetzen.“

Langjährige Vorbereitungen für Welterbe-Antrag
Der Welterbe-Antrag „Wasserkünste und Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe“ war seit 2007 vorbereitet worden. Er wurde von einer Arbeitsgemeinschaft aus Vertretern des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Landesamts für Denkmalpflege Hessen, der Museumslandschaft Hessen Kassel, der Stadt Kassel und Mitgliedern des Vereins „Bürger für das Welterbe e. V.“ erarbeitet. Ministerin Kühne-Hörmann unterzeichnete ihn im Oktober 2010 in Schloss Wilhelmshöhe. Nach der Vorprüfung durch die Kultusministerkonferenz wurde er ins Englische übersetzt und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst über die Kultusministerkonferenz an das Auswärtige Amt weitergeleitet. Von dort aus wurden die Unterlagen am 18. Januar 2012 bei der UNESCO in Paris eingereicht.

Der Antrag  hat sich aus dem Prozess der Neuordnung der Museumslandschaft Kassel entwickelt. Die Neugestaltung dieser Museumslandschaft – ein einmaliges Ensemble von acht kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen an fünf Museumsstandorten und Museumsschlösser mit historischen Parkanlagen in Kassel und Calden-Wilhelmsthal – ist das ehrgeizigste Kulturinvestitionsvorhaben in Hessen und zugleich eines der größten in Deutschland. Die Verwirklichung dieses Schlüsselprojekts der Stadt- und Landesentwicklung finanziert das Land mit 200 Millionen Euro. Die Stadt Kassel trägt 20 Millionen Euro bei.

Der Bergpark Teil der Museumslandschaft Hessen Kassel
Ziel der Neustrukturierung ist es, Kassel zu einem der bedeutendsten Standorte für Museen, Schlösser und historische Gärten in Deutschland zu entwickeln und sich damit national und international zu positionieren. Gleichzeitig dient das Vorhaben dazu, das von den Kasseler Fürsten über Jahrhunderte hinweg geschaffene Erbe von Kunst und gestalteter Natur zu sichern. Kassel erfährt damit eine Aufwertung als kulturelles Zentrum im Herzen Deutschlands, die weit über das heute schon bedeutende Ereignis documenta hinausgeht. Zu den Arbeiten gehören zum Beispiel Sanierungen und Restaurierungen des Herkules mit Oktogon, der Löwenburg, der Neuen Galerie und des Hessischen Landesmuseums.

Teufelsbrücke_Ulrike Paul_MHKGanzjährig eintrittsfrei bei ‚Welt Kultur Kassel‘
Der Bergpark Wilhelmshöhe steht Besuchern das ganze Jahr über eintrittsfrei zur Verfügung. Gemeinsam mit Gästeführern der Museumslandschaft Hessen Kassel und von Kassel Marketing können außerdem verschiedene Standorte wie das Herkulesbauwerk oder die Wasserkünste besucht werden. Bei Führungen hinter die Kulissen des Bergparks und der Wasserkünste können sich die Besucher über die technischen und historischen Besonderheiten des neuen Weltkulturerbes informieren.
Zum dritten Bergparkfest, bei dem die Entscheidung des Welterbekomitees gefeiert werden soll, lädt die Museumslandschaft Hessen Kassel gemeinsam mit Kassel Marketing für den 29. Juni 2013 alle Interessierten und Freunde des Parks ein. Stand das Fest vor zwei Jahren noch unter dem Motto ‚Auf dem Weg zum Welterbe‘, so lautet es jetzt ‚Welt Kultur Kassel‘. Fotos von Museumslandschaft Hessen Kassel

Mehr Informationen zum Bergpark und über Kassel mit seiner ausgeprägten Museumslandschaft bietet ein PocketGuide Kassel mit dem Titel Kultur Trichter Kassel, der vom Sternbald Verlag im März 2017 vorgelegt worden ist.

Darin werden alle Museen in Kassel vorgestellt und es gibt viele weitere Informationen über die documenta Stadt Kassel.

Informationen zu den Wasserpielen in der Saison 2017 ab 1. Mai finden sich hier.

 

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