Kanada-Reise III: Nelson, B.C. – Back on the road
Marburg 6.8.2013 (red) Hier der dritte Bericht einer Sommerreise in Kanada: Adé Kirschen. Schneller als gedacht war die Saison beendet. Der kalte Frühling und der viele Regen hatte der Ernte nicht gut getan und somit waren wir nach drei Wochen bereits fertig. Nach einer rauschenden Abschiedsfeier war der Abschied aus dem Camp war schmerzhaft. In den drei Wochen, die wir zusammen verbracht haben, sind wir zu einer verschworenen Gemeinschaft geworden. Nun haben wir uns in alle Winde zerstreut, sind einzeln oder in kleinen Gruppen getrennte Wege gegangen. Es wurden jedoch reichlich E-Mail-Adressen und Telefonnummern ausgetauscht, sodass ich hoffe, den einen oder anderen auf meiner restlichen Reise wiederzusehen.
Ich selber bin mit zwei Freundinnen von der Farm abgereist. Eine der beiden ist Kanadierin und hat eine Schwester, die in einer süßen kleinen Bergstadt namens Rossland, B.C. wohnt und uns für ein paar Tage aufnehmen wollte. Die Fahrt dauerte gute 5 Stunden und leider regnete es die meiste Zeit, der erste echte Regen seit ich in Kanada angekommen bin. Trotzdem war die Fahrt wunderschön. Aus der Wüstenlandschaft wurden langsam wieder Wälder und Berge und wir schlängelten uns den Highway entlang, höher und höher während die Siedlungen immer spärlicher wurden.
In Rossland angekommen, einem Ort mit nur 3500 Einwohnern, wurden wir herzlichst empfangen und es fühlte sich gut an mal wieder in einem „echten“ Haus zu wohnen und nicht mehr in einem Zelt, dass man mit unzähligen Ameisen teilt. Drei Nächte haben wir dort verbracht und nachdem wir uns etwas erholt hatten, haben wir angefangen die Umgebung zu erforschen. Wir sind die eine Hauptstraße entlang geschlendert, haben kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht und haben am letzten Tag den Hausberg, Kootenay Columbia Summit, bestiegen, von dem man einen wunderbaren Blick auf den Ort hat.
Gestern sind wir dann nach Nelson, B.C. aufgebrochen, ein weiterer Roadtrip – wenn auch wieder im Regen. Da wir passend zur Mittagszeit ankamen, war unser erster Stopp der Strand wo wir den Campinggrill starteten und zusammen mit einem Rest Chilli con Carne köstliche Chilli Hot Dogs essen. Zwei Freunde aus dem Camp sind ebenfalls hier, einen der beiden hatten wir erreicht und er stieß für den Rest des Tages zu uns.
Heute habe ich dann meine Reisegemeinschaft verlassen, da die beiden Mädchen zu einem bekannten Festival, dem Shambhala, weiterfahren. Ich werde wohl noch für einige Tage in Nelson bleiben. Die Stadt ist mir schon von meinem Aufenthalt vor zwei Jahren einigermaßen bekannt und hat mich auch dieses Mal wieder verzaubert, auch wenn ich noch keine Zeit hatte durch die Innenstadt zu schlendern.
Nelson gehört mit seinen gut 10.000 Einwohnern zu den kleineren Städten der Provinz aber seine vorteilhafte Lage zwischen den Selkirk Mountains und dem Westarm des Kootnay Lakes macht es zu einem Mekka für Outdoor-Begeisterte. Zudem hat die Stadt viele alte Bauten aus der Zeit des Silberabbaus was dem Stadtbild unzweifelhaft gut tut. Ich werde also hier das gute Wetter und den guten Kaffee, den es hier an jeder Ecke gibt, genießen und mir in dieser Zeit überlegen was ich als nächstes machen will.
Text und Fotos Hanna Grobe