DGB Mittelhessen startet Volksinitiative Pro G9 in Hessen
Marburg 21.8.2013 (pm/red) Zum Schulbeginn ruft der DGB Mittelhessen zur Unterzeichnung der Volksinitiative Pro G9: Mehr Zeit für bessere Bildung auf. Hintergrund ist die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von neun auf acht Jahre durch die hessische Landesregierung. Zwar haben die Schulen inzwischen die Wahl, ob sie G8 oder G9 anbieten. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Verbänden, Parteien, Schüler- und Elternvertretungen bemängelt allerdings, dass eine Wahlfreiheit für diejenigen Schüler, die im Augenblick nach G8 unterrichtet werden, faktisch nicht existiere.
Geschäftsführer Matthias Körner forderte auf HR Info in der Sendung Arbeit und Soziales die vollständige Rücknahme von G8: „G8 gehört abgeschafft. Die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre brachte nur Nachteile für Schüler, Lehrkräfte und Eltern“. So könnten die Rahmenpläne in der verkürzten Zeit nur oberflächlich abgehandelt werden. Die Zeit für das Vertiefen und Wiederholen von Lehrinhalten fehle. Häufig könnten die erforderlichen Leistungen nur noch mit außerschulischer Unterstützung durch Eltern oder Nachhilfe erbracht werden.
Deshalb möchte das Bündnis die Zulassung eines Volksbegehrens beantragen, bei dem die Bürger gefragt werden. Alle hessischen Wahlberechtigten haben dann die Möglichkeit, über die Abschaffung der G8-Regerlung abzustimmen. Damit das Volksbegehren eingeleitet werden kann, sind mindestens 100.000 Unterschriften nötig. Die erforderlichen Formulare liegen unter anderem in den DGB-Büros in Alsfeld, Gießen und Marburg. Wer das Volksbegehren unterstützen möchte, kann während der Öffnungszeiten seine Unterschrift leisten. „Wir fordern vom Hessischen Landtag eine sofortige Schulgesetzänderung, damit allen Kindern eine Rückkehr zu einer sechsjährigen Mittelstufe ermöglicht wird“, bekräftigt Körner das Anliegen des Bündnisses.