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Gedenktafel für Leopold Lucas

Marburg 5.9.2013 (pm/red) In Marburg istauf dem Gelaände der Kaufmännischen Schulen in der Leopold-Lucias-Straße eine Gedenktafel für den jüdischen Historiker Leopold Lucas eingeweiht worden. Viele Klassen der Kaufmännischen Schulen Marburg beschäftigen sich mit dem Trialog, dem Gespräch zwischen den drei großen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Dabei geht es nicht nur um die grundlegenden Informationen über diese drei Glaubensrichtungen, sondern auch um das tägliche Zusammenleben und die Bedeutung für die eigene Geschichte. So werden zum Beispiel Koffer mit typischen Elementen der drei Religionen zusammengestellt, zu denen die Schüler erklärende Texte entwickelt haben. Diese können sie anderen Schülern erläutern, so dass Schüler zu Experten für Schüler werden.

Einer der Arbeitsgruppen, die sich an einem der Trialog-Projekte beteiligte, fiel bei der Auseinandersetzung mit dem Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen in Marburg die Geschichte von Leopold Lucas auf, der in Marburg das Gymnasium Philippinum besuchte.

Leopold Lucas war ein bekannter jüdischer Historiker. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Lucas verfolgt und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er schließlich starb. Die Schüler waren der Meinung, dass die Namensgebung der Straße als „Leopold-Lucas-Straße“ nur sinnvoll sei, wenn alle Schülerinnen und Schüler der Schulen, die an dieser Straße liegen, über Leopold Lucas’ Leben Bescheid wüssten.

Dies führte zu der Idee, in den Koffer mit Gegenständen des Judentums auch einen Gedenkstein für Leopold Lucas zu legen und für alle, Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen, sichtbar vor der Schule, eine Gedenktafel zu setzen. Die Auseinandersetzung mit dem Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen, soll in weiteren Projekten aufgearbeitet werden.

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