viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Büchernachlass von Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki an Marburger Arbeitsstelle

Marburg 27.9.2013 (pm/red) Die am Marburger Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften angesiedelte  „Arbeitsstelle Marcel Reich-Ranicki für Literaturkritik in Deutschland“ erhält nach dem kürzlichen Tod von Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki die Bibliothek aus seinem Nachlass. Bereits 2010 hatte der Kritiker einen Großteil seiner Buchbestände sowie umfangreiches Arbeitsmaterial zur Erstellung seiner Rezensionen der Bibliothek Germanistik und Medienwissenschaften und der von seinem früheren Mitarbeiter Prof. Thomas Anz initiierten Arbeitsstelle vermacht.

„Wie viel ihm Literatur bedeutete, konnte man nicht nur bei seinen berühmten Auftritten im Literarischen Quartett erleben und an seinen vielen  Rezensionen und Kritiken sehen,“ erläuterte Lydia Kaiser, die als Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek 2010 die Übernahme der Bücher betreute. Ein Blick in seine Privatbibliothek zeige, wie viel Marcel Reich-Ranicki im Laufe seines Lebens gelesen haben musste, wie sehr Verlage und ihre Schriftsteller seine Meinung suchten. „Bei der Abholung der Schenkung in seiner Frankfurter Wohnung blieb er seinem Metier treu und kommentierte den ein oder anderen der rund 1000 Titel, die auf die Büchertrage kamen,“ erinnerte sie sich. Fast alles sei damals verpackt worden, was im Regal stand. Mit drei Ausnahmen vor allem: Goethe, Fontane und Thomas Mann begleiteten Reich-Ranicki bis zum Schluss. Thomas Anz zeigte sich dankbar: „Es ist für mich persönlich und für die Arbeitsstelle eine große Freude, dass wir zu dem umfangreichen Material nun auch die Bücher Reich-Ranickis erhalten, die ihn bis zu seinem Tod umgeben haben. Seinen Lesespuren zu folgen und sich so seine Arbeitsweise zu erschließen, ist ein wissenschaftlich äußerst spannendes Unterfangen.“

Im Rahmen des Studien- und Forschungsschwerpunktes „Literaturvermittlung in den Medien“ eröffnete das Institut für Neuere deutsche Literatur der Philipps-Universität im Juli 2010 die „Arbeitsstelle Marcel Reich-Ranicki für Literaturkritik in Deutschland“. Die Arbeitsstelle archiviert alle Zeitungsartikel, die der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bisher veröffentlicht hat und die von ihm selbst gesammelt wurden, seine Buchpublikationen, Bücher über ihn und aus seiner Bibliothek sowie diverse andere Arbeitsmaterialien.

Ergänzt wird das Archiv durch Materialien, die andere über Reich-Ranicki gesammelt haben. Reinhard Helling, der 1993 eine umfassende Diplomarbeit über das publizistische Wirken des Kritikers vorlegte, hat sein Archiv der Arbeitsstelle 2010 zur Verfügung gestellt. Sie dient der Forschung zum Lebenswerk des Literaturkritikers. Zu den Projekten gehören eine komplette Bibliographie Reich-Ranickis sowie eine Werkausgabe seiner Literaturkritiken. Dafür arbeitet die Marburger Arbeitsstelle eng mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach zusammen, wo unter anderem die nachgelassenen Korrespondenzen des Literaturkritikers lagern.

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