viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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„Sophie von Brabant Schule“ lautet der Name für die Verbundschule Theodor-Heuss-Schule/Friedrich-Ebert-Schule

DBAX0710-004-SchulportalSeit Ende Dezember hat das lange Warten ein Ende: Stadträtin und Schuldezernentin Dr. Kerstin Weinbach verkündete den neuen Namen, den die jetzige Verbundschule Theodor-Heuss-Schule und Friedrich-Ebert-Schule ab dem neuen Schuljahresbeginn zum 01.08.2014 tragen soll: „Sophie von Brabant Schule“.

Der Weg der Namensgebung war ein langer Prozess und wurde in der Schulgemeinde lebhaft diskutiert. Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach freut sich deshalb nun in doppelter Hinsicht über diese Entscheidung: „Zum einen ist Sophie von Brabant eine Marburger Namensfindung. Sie ist, als Tochter der Hl. Elisabeth, eine geschichtliche Figur, die hier in Marburg sehr wichtig und der Öffentlichkeit bekannt ist. Zum Anderen überzeugt der Frauenname.“

Thomas Hesse, Schulleiter Verbundschule, führt den Gang der Entwicklung vor Augen: „Seit eineinhalb Jahren gehen die Theodor-Heuss-Schule und die Friedrich-Ebert-Schule bereits den gemeinsamen Weg im Schulverbund. Dieser Prozess war anspruchsvoll und herausfordernd. Aus der immer enger werdenden Kooperation und Vernetzung beider Schulen erwuchs mit der Zeit der natürliche Wunsch, verstärkt auch seitens der Schülerschaft, nach Identifikation mit einem einheitlichen Namen.“

Bis das Ergebnis „Sophie von Brabant Schule“ fest stand, wurden innerhalb der Schulgemeinde Namen gesammelt, anonym über Listen und über eine interne Internetumfrage. So standen auch andere Namensvorschläge in der engeren Auswahl, wie beispielsweise „Lahnschule“ oder „Goetheschule“. „Sophie von Brabant Schule“ setzte sich schließlich in einer geheimen Abstimmung innerhalb der Schulgemeinde durch.

Stadtarchivar Dr. Ulrich Hussong erläuterte die Hintergründe, die mit der Figur Sophie von Brabant verknüpft sind: Die Tochter der Hl. Elisabeth erwarb ihren Beinamen, nach der Landschaft ,Brabant‘, um Brüssel gelegen, durch Heirat. Ihr Ehemann verstarb sehr früh. Aus diesem Grund wurde sie Vormund ihres unmündigen Kindes, Heinrich. Erfolgreich erwarb sie für ihren Sohn einen Herrschaftsbereich aus der Erbmasse ihrer Vorfahren: So erlangte sie einen Teil von Thüringen, das Werratal, mit den Städten Eschwege, Witzenhausen und Allendorf, die seitdem zu Hessen gezählt werden. Später bekam diese Herrschaft den Namen Hessen, die nach heutigem Verständnis jedoch nicht dem Land Hessen entspricht.

Ab dem späten 15. Jahrhundert bildeten sich schließlich zunehmend Legenden: So soll sich Sophie von Brabant vom Marburger Volk huldigen haben lassen, indem sie das kleine, vierjährige Kind hoch hob, und dem Marburger Volk zeigte. Diese Geschichte wurde im Laufe der Zeit häufig bildlich dargestellt. Beim Brunnenfest 1956 wurde die Inschrift am Marburger Marktbrunnen angebracht: „Hier gründete Sophie von Brabant das Land Hessen.“ Das war der Ausgangspunkt für das Sophie von Brabant-Denkmal am Rathaus.

Die Schulleitung der Verbundschule, Thomas Hesse und Klaus Schäfer, freute sich über die hervorragenden Anknüpfungspunkte zur jetzigen Verbundschule, da sie auch Europaschule ist: „Der Beiname „Brabant“ schafft so die Verbindung zu Europa. Die Identität bei Schülerinnen und Schülern, Lehrern und Eltern wird sich einstellen. Wir haben über den neuen Namen die Chance, eine neue Schule unter dem Namen Mittelstufenschule zu entwickeln. Mit der neuen Namensgebung verbindet sich die Hoffnung, über viele Dinge noch einmal neu nachzudenken und andere Ideen von Schule entwickeln zu können.“

Am Ende des Schuljahres, nach Pfingsten, soll der neue Name mit einem Schulfest gebührend gefeiert werden. Die Festlichkeiten werden mit dem 50-jährigen Bestehen des Gebäudes der Theodor-Heuss-Schule verbunden. Im Rahmen einer Projektwoche können sich dann die Schülerinnen und Schüler mit dem neuen Namen der Schule auseinandersetzen.

Bis die Schule ihren neuen Namen schließlich offiziell tragen darf, sind noch weitere, voraussichtlich kleinere, Hürden zu überwinden: Zunächst wird in der nächsten Magistratssitzung im Januar darüber abgestimmt. Von da aus wird die Schulkommission am 04. Februar 2014 darüber beraten. Nach der Schulkommission wird der Namensvorschlag noch einmal in den Schul- und Kulturausschuss des Magistrats gehen. Schließlich wird die Stadtverordnetenversammlung, vermutlich im März, darüber einen Beschluss fassen.

Schon vor den Osterferien soll die Entscheidung  getroffen werden. Dann steht einem feierlichen Schulfest im Juni wohl nichts mehr im Wege. Formell wird die Schule dann den Namen ab dem 01. August tragen, pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres.

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