Dringlichkeitsantrag an Stadtverordnetenversammlung: Schlachthof in allen seinen Leistungen erhalten
140129 „Die bevorstehende Schließung des Marburger Schlachthofs hat uns sehr bestürzt. Die Informationen dazu sind widersprüchlich, doch Bündnis 90 / Die Grünen und die SPD wollen alle Bemühungen unterstützen, damit der Schlachthof mit allen seinen Leistungen für die Landwirte und Metzgereien bestehen bleiben kann.“ Das erklärten Steffen Rink, Vorsitzender der Marburger SPD-Fraktion, und Hans-Werner Seitz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, am Rande der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.
Mit dieser Initiative werden die Nachrichten zu einer bevorstehenden Schließung des Schlachthofs in Wehrda von der Kommunalpolitik in Marburg aufgegriffen. In einer Pressemitteilung heißt es weiter: „Um ein genaues Bild der Lage zu bekommen“ wollen die Marburger SPD und Grüne für die kommende Stadtverordnetenversammlung einen Dringlichkeitsantrag einbringen. Darin soll der Magistrat beauftragt werden, umfänglich über die Entwicklung des Schlachthofs und die Folgen der Schließung der Schlachterei zu berichten.Die Antragsteller wollen wissen, ob der Magistrat Möglichkeiten sieht, selbst helfend für die Zukunft des Schlachthofs tätig zu werden.
Nach Vorstellung der Antragsteller muss es vor allem darum gehen, den Schlachthof zu einer gemeinsamen Sache der heimischen Landwirte und Metzgereien zu machen. „Wir könnten uns beispielsweise erneuerte Genossenschaftsmodelle vorstellen, zu deren Entwicklung der Magistrat beitragen kann. Das Beispiel der Marburger Molkerei zeigt, dass es möglich ist, verloren geglaubte Betriebe für die regionale Wirtschaft und Wertschöpfung zu reaktivieren. Außerdem geht es um Arbeitsplätze in der Region“, wird von Steffen Rink als SPD Fraktionsvorsitzenden erläutert.
Man setze sich auch deshalb für den Marburger Schlachthof ein, weil standortnahe Schlachthöfe für eine verantwortungsvolle Tierhaltung und Schlachtung unerlässlich seinen. „Ein Schlachthof, der von denjenigen betrieben wird, die ihre Tiere dort verarbeiten lassen und die von dort ihre Produkte beziehen, sorgt außerdem für Transparenz in der Lebensmittelherstellung und für Vertrauen in regionale Produkte. Das ist allemal besser als Fleisch aus Massentierhaltung, sinnlos lange, für die Tiere quälende Transportwege und Lebensmittel, die außer billig zu sein keine Qualität haben und die regionalen Erzeuger ins Abseits stellen.“
Nach der Ankündigung des Dringlichkeitsantrags im Haupt- und Finanzausschuss ist die Fraktion der CDU dem Antrag beigetreten. „Es ist gut, wenn alle an einem Strang ziehen“, wird dazu von Rink und Seitz angemerkt.