viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Denkmaltopographie Marburg II als Buch präsentiert

Cover Denkmaltopographie Marburg II140207 (yb) Die Stadt Marburg erlebt seit einigen Jahren einen durchgreifenden baulichen Transformationsprozeß. An vielen Stellen in der Stadt wurde und wird gebaut, in nicht wenigen Fällen gab und gibt es dazu vorhergehende Eingriffe um Platz zu schaffen, sprich Abbruch von Gebäudebestand. In diesem Transformationsprozeß sind sowohl private wie öffentliche Bauherren engagiert. Ob das große Zentrum der DVAG am Lahnufer in Bahnhofsnähe und verschiedene Wohnanlagen von gewerblichen Investoren, die Stadt Marburg selbst mit dem Großprojekt der Stadthalle oder die Philipps-Universität auf den Lahnbergen und im Bereich des vormaligen Klinikviertels, es gibt eine Vielzahl von Bauprojekten in Marburg, von denen Aussehen und Stadtbild nachhaltig verändert wird. Erst im Nachgang zu zahlreichen dafür notwendig gewesenen Entscheidungen und Beschlussfassungen, von Abbruch-genehmigungen bis hin zu Bebauungsplänen, ist jetzt ein grundlegendes Instrument öfffentlicht zugänglich gemacht worden. Im Rathaus wurde die Denkmaltopographie Stadt Marburg II als Buch vorgestellt. Damit erst liegt in der mit historischer Bebauung sehr reichen Universitätsstadt, darunter sehr zahlreiche Kulturdenkmäler,  ein unabdingbares Instrument zur Austarierung vor. Jedenfalls als Buch, und damit für die breite interessierte Öffentlichkeit zugänglich und überprüfbar, kommt die Denkmaltopographie im Verhältnis zu zahlreichen gravierenden Entscheidungen spät, eigentlich zu spät.

Wer Bautätigkeiten in der Stadt als Bestandteil einer gewollten und eines an der Baugeschichte und Erhaltungswürdigkeit zahlreicher Bestandsbauwerke orientierten Prozesses sich wünscht, musste in den vergangenen Jahren ohne diese Denkmaltopographie auskommen. Das war insofern misslich, als damit ein gesicherter und zugleich amtlicher Fundus und Kanon darüber, was in Marburg Baudenkmal ist und was nicht, jedenfalls öffentlich nicht greifbar war. Insofern kann wer will darüber spekulieren, ob die angesichts der nunmehr beschlossenen Entscheidungen späte Veröffentlichung der Denkmaltopographie bewußt nach hinten geschoben worden ist.

Die Vorstellung der Denkmaltopographie Marburg II ist als öffentliche Veranstaltung im Rathaus geboten worden. Zahlreiche Interessierte waren erschienen um sich über das Werk zu informieren. Foto Hartwig Bambey

Die Vorstellung der Denkmaltopographie Marburg II ist als öffentliche Veranstaltung im Rathaus geboten worden. Zahlreiche Interessierte waren erschienen um sich über das Werk zu informieren. Foto Hartwig Bambey

Andererseits ist die Denkmaltopographie nur ein diesbezügliches Instrument unter vielen. So gibt es in Marburg einen Denkmalbeitrat, einen Gestaltungsbeirat und zahlreiche engagierte Bürger und Initiativen, denen eine denkmalorientierte Entwicklung angelegen ist. Zudem existiert das „Denkmalbuch“ als Instrument auch unabhängig von dem Vorliegen der veröffentlichten Denkmaltopographie, genausoso wie das Landesamt für Denkmalprflege mit seinen Aufgaben grundständig bau- und planungsbeleitend tätig ist.

dbav0206_0005 DenkmaltopographieDie vorliegende Denkmaltopographie umfasst den Bereich der Universitätsstadt Marburg, der sich ab dem 18. Jahrhundert rund um den Altstadtkern entwickelt hat, sowie die Stadtteile. In dem katalogartig aufgebauten Werk sind alle Kulturdenkmäler, Gesamtanlagen und Sachgesamtheiten dieses Bereichs erfasst. Der vorliegende Band präsentiert die ca. 755 Kulturdenkmäler und 18 Gesamtanlagen der Stadterweiterungen sowie ca. 300 Kulturdenkmäler und 19 Gesamtanlagen der Stadtteile Bauerbach, Bortshausen, Cappel, Cyriaxweimar, Dagobertshausen, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg,
Haddamshausen, Hermershausen, Michelbach, Moischt, Ronhausen, Schröck, Wehrda und Wehrshausen mit Fotografien, Texten und Karten.

Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland.
Kulturdenkmäler in Hessen.
Stadt Marburg II (Stadterweiterungen und Stadtteile)
Bearbeitet von Ellen Kemp und Annekathrin Sitte-Köster
herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen
ISBN 978-3-8062-2884-7, Konrad Theiss Verlag, Darmstadt
696 Seiten, Ladenpreis 59,90 Euro

—> Beitrag Kulturdenkmäler in Marburg: Die ehemalige Universitätsbibliothek

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