viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Ringvorlesung über Alternativen zur kapitalistischen Demokratie in Zeiten der Liberalismuskrise

140210 Am Montag, den 10. Februar, referiert Dr. Adrian Pabst aus Canterbury (Großbritannien) zum Thema „ Politik und Tugend: Alternativen zur kapitalistischen Demokratie in Zeiten der Liberalismuskrise” im Rahmen der Ringvorlesung referieren
Seit dem globalen „credit crunch“ im Jahre 2008 befinden sich die liberale Demokratie und die soziale Marktwirtschaft in einer tiefen Krise. Diese Krise ist nicht nur finanzieller und politischer sondern auch sozialer und ethischer Natur. Durch die Trennung von Risiko und Verantwortung hat der Finanzkapitalismus ein System geschaffen, das die Gewinne in rein private Hände lenkt, die Verluste den Steuerzahlern aufbürdet und die Risiken an die gesamte Gesellschaft weiterleitet.

Hinter dem Finanzkapitalismus stecken aber weder rein rechts-konservative noch links-libertäre Ideen sondern eine gewisse liberale Ideologie. Diese baut auf einem grundsätzlich pessimistischen Menschenbild auf. Von Thomas Hobbes und John Locke über Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant zu John Rawls und Jürgen Habermas behauptet der Liberalismus, dass der Mensch egoistisch, misstrauisch und gewaltsam ist – entweder als Individuum oder in der Gesellschaft. Somit bedürfe es der unsichtbaren Hand des Markts und der sichtbaren Hand des Staates, um die Konflikte im Naturzustand zu regulieren.

Aus diesem Grund befinden sich liberale Gesellschaften vermehrt im Spannungsfeld zwischen der Anarchie des freien Markets und des Zwanges der Staatsgewalt. In diesem Spannungsfeld sind weder der demokratische Rechtsstaat noch individuelle Menschenrechte ausreichend, um effektiven Widerstand gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu leisten.

Auch benötigen Alternativen zur kapitalistischen Demokratie mehr als nur formalistische und verfahrensmäßige Werte, die der Links- und Rechts-Liberalismus heutzutage verkörpert. Es braucht zum einen Tugenden wie Mut, Loyalität und Ehrgefühl, und zu anderen Institutionen, welche diese Tugenden anerziehen wie auch das Verantwortungsbewusstsein fördern und zu einen Sinn für gegenseitige Pflichten anleiten. Nur so gibt es Hoffnung, aus Konsumenten und Klienten wieder Bürger zu bilden.

Ort Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, Raum +1/0010, Beginn 18:30 Uhr.

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