viva piazza fridericianum – Stricken, Stricken, Stricken bis zum 8. März

22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Kulturdenkmäler in Marburg II: Ehemalige Pathologie und Anatomisches Institut

X0822_0501-Pathologie_Anatomie140310 (yb) Aus der gerade als Buch vorgelegten ->Denkmaltopographie Stadt Marburg II und den darin vorgestellten vielen Hundert Denkmalbauten in Kernstadt Marburg und ihren Stadtteilen präsentiert die Redaktion von das Marburger. wichtige Bauwerke im Rang von Kulturdenkmälern. In Kontext der umfangreichen Bautätigkeiten der Philipps-Universität soll zuerst der Blick auf stadtbildprägende Bauwerke der Universität gerichtet werden. Im Zuge aktueller Campusvorhaben spielt das ehemalige Klinikviertel nahe der Elisabethkirche und jenseits der Bahnhofstraße eine wichtige Rolle. Nach Verlagerung der letzten Kliniken auf die Lahnberge sind dort weitgehend Umnutzungen von Klinikbauten vorgesehen. Doch als Kernstück des vormaligen Klinikviertels bleiben die ehemalige Pathologie und das Anatomische Institut in der Robert-Koch-Straße weiter in Betrieb aus Orte der vorklinischen Ausbildung der Mediziner.

Anatomisches Institut in der Robert-Koch-Straße. Foto Hartwig Bambey

Anatomisches Institut in der Robert-Koch-Straße. Foto Hartwig Bambey

Dabei handelt es sich um markante Bausteinbauwerke in gothisierendem Stil mit großer städtebaulicher Ausstrahlung. So finden sie sich als herausragende Bauwerke in der Robert-Koch-Straße in der neuen Denkmaltopographie als Kulturdenkmäler klassifiziert:

Das Pathologisch-anatomische Institut in der Robert-Kochstraße. Foto Hartwig Bambey

Das Pathologisch-Anatomische Institut in der Robert-Kochstraße. Foto Hartwig Bambey


Ehemalige Pathologie Robert-Koch-Straße 6

Erste Entwürfe für das Pathologisch-Anatomische Institut haben sich vom 20. Juli 1884 erhalten. Sie stammen vom Universitätsarchitekten Meydenbauer und von Regierungsbaurat Bernhard Zölffel und wurden in Kassel revidiert. Die weitere Planungsphase ist mit Entwürfen vom 4. Oktober 1886 bis zum Februar des folgenden Jahres belegt. Sie stammen vom Universitätsarchitekten Kirchhoff und von Regierungsbaurat Heinze. Sie wurden in Berlin revidiert. 1889 wurde das Institutsgebäude eingeweiht.
Die Entwürfe sahen zwar gleich einen von zwei kurzen Seitentrakten flankierten schmalen Mitteltrakt in neugotischer Formensprache vor, doch ausgeführt wurde zunächst nur der Mitteltrakt und der Westflügel. Der Bau steht in West-Ost-Richtung mit seiner östlichen Schmalseite zur Robert-Koch-Straße. 1925-27 wurden in angeglichenem Stil zwei Erweiterungsbauten angefügt. Der Ostflügel enthielt (laut Bauplan) in seinem Untergeschoss eine vierjochige Kapelle, im Erdgeschoss einen Demonstrationssaal, im Obergeschoss und im Dachgeschoss die Anatomische Sammlung. An die Südseite des Mitteltraktes wurde dann noch als eigener Flügel ein Sektionssaal angebaut. Dieses und das folgende Objekt belegen den im Historismus bei Universitätsbauten gern verwendeten gotisierenden Stil. Als das Straßenbild entscheidend prägender Bestandteil des Klinikviertels ist die ehemalige Pathologie Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

dbav0310_0002-Anatomisches_InstitutAnatomisches Institut Robert-Koch-Straße 8

Unter dem königlichen Kreisbauinspektor Bernhard Zölffel und nach Vorstellungen des Direktors der Anatomie Emil Gasser 1899-1902 erbaut. Das Anatomische Institut, das seinerzeit als Musterbeispiel galt, besteht aus einem Hauptgebäude und einem parallelen Hintergebäude, die miteinander durch einen Zwischenbau verbunden sind. Letzterer wurde 1968 aufgestockt. Die rückwärtigen Bauten beherbergten den Hörsaal, Leichenkeller und Seziersaal.

dbav0310_0003-Anatomisches InstitutDas Hauptgebäude entlang der Robert-Koch-Straße ist ein langgestreckter Baukörper in gotisierender Formensprache aus Gelbziegeln mit Sandsteinstrukturelementen. Kreuzblume auf dem giebelbekrönten Mittelrisalit. Seitlich rahmen Treppengiebel den Kernbau, dessen Ausdehnung von 19 Achsen im Rhythmus von 9:1:9 gegliedert ist. Im Sockelgeschoss und im 1. Obergeschoss finden sich Stichbogenfenster, im 2. Obergeschoss Fenster mit geraden Stürzen und eingestellten Säulchen. 1. und 2. Obergeschoss werden von Pilastern zusammengefasst. Verschiefertes Satteldach mit modern veränderten, langgezogenen Schleppgauben seitlich des Mittelrisalites. Bestandteil des Klinikviertels entlang der Robert-Koch-Straße von großer straßenbildprägender Wirkung. Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

Gebäude von Anatomie, links, und Pathologie als Ensemble in der Robert-Koch-Straße. Alle Fotos Hartwig Bambey, copyright 2014

Gebäude von Anatomie, links, und Pathologie als Ensemble in der Robert-Koch-Straße. Alle Fotos Hartwig Bambey, copyright 2014

—> Kulturdenkmäler in Marburg: Die ehemalige Universitätsbibliothek

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