Ein Insektenhotel für die Obstbaumwiese
140429 Die Astrid-Lindgren-Schule Stadtallendorf und Marburger Produktionsschule verwirklichen erstmalig Gemeinschaftsprojekt. Die Astrid-Lindgren-Schule in Stadtallendorf ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige und motorische Entwicklung. Den Schülern der Berufsorientierungsstufe, die für den ersten Arbeitsmarkt geeignet wären, sollte eine neue Möglichkeit eines Praktikums außerhalb der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) geboten werden. Aus diesem Grund nahmen die Lehrer der Astrid-Lindgren-Schule Kontakt zur Marburger Produktionsschule auf. Nach Vorgesprächen mit der pädagogischen Leiterin Yvonne Grünthal entstand die Idee, ein Insektenhotel für die Schule zu bauen.
„Wir freuen uns ganz besonders, das Projekt gemeinsam mit Schülern der Astrid-Lindgren-Schule durchführen zu können“, bestätigt Yvonne Grünthal, pädagogische Leitung der Marburger Produktionsschule. „Gerade aus der Arbeit mit unseren eigenen Teilnehmer/innen wissen wir um die hohe Bedeutung von Praktika in externen Betrieben und Einrichtungen. Unsere seit vielen Jahren bestehende und sehr erfolgreiche Kooperation mit der Adolf-Reichwein-Schule Marburg motiviert uns außerdem auch Schüler/innen anderer Einrichtungen Erfahrungen in der Produktionsschule zu ermöglichen.“
In der vom Europäischen Sozialfonds und der Stadt Marburg geförderten Produktionsschule sollen Jugendliche unter den Bedingungen des realen Arbeitstages Fertigkeiten und Kenntnisse, Arbeitstugenden und Leistungsbereitschaft, Sozialverhalten und Verantwortungsbewusstsein lernen. Ziel ist es, den Anforderungen des Ausbildungs- und Beschäftigungssystems näher zu kommen und dabei Produkte herzustellen, die andere benötigen und wertschätzen.
Dies ist auch mit den sechs Schüler/innen der Astrid-Lindgren-Schule im Alter von 17-19 Jahren gelungen. Unter der Betreuung der Förderschullehrer Heike Kröner und Gerhard Hansmann sowie des Teilhabeassistenten Björn Zielke fertigten die Schüler/innen immer freitags in einem Zeitraum von acht Wochen ihr persönliches Insektenhotel und hatten dabei jede Menge Spaß.
„Das war voll cool da, schade, dass es schon fertig ist!“, kommentierte Jessica, eine Schülerin, das Projekt auf der Rückfahrt. Vom Anfertigen von Modell-Zeichnungen, über das Abmessen und Zusägen der Holzteile bis hin zum Verschrauben und Befüllen mit Tannenzapfen, Schilfrohr und Ziegelsteinen waren die Schüler/innen an allen Produktionsschritten beteiligt. Die Vielseitigkeit der einzelnen Arbeitsschritte unter fachkundiger Anleitung des Werkstattleiters war enorm motivierend und ermöglichte allen Schüler/innen einen Ausbau ihrer Fertigkeiten und Kenntnisse.
Das Insektenhotel (mit Schmetterlingsklappe!) hat einen Platz auf der Obstbaumwiese des Schulgeländes bekommen und kann nun von allen Klassen im Sachunterricht genutzt werden.